Mehr Geld für alle Rentenbeitrag könnte sinken, Renten steigen
29.10.2013, 13:55 UhrArbeitnehmer und Rentner können sich freuen: Die Rentenkassen sind so gut gefüllt, dass die Beiträge erneut sinken könnten. 0,6 Prozentpunkte würden mehr vom Bruttoeinkommen bleiben. Zugleich bekommen Rentner einen Aufschlag.

Rentenbeiträge im Sinkflug - die Geldbeutel freut es.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Arbeitnehmern steht die dritte Senkung des Rentenbeitrags in Folge bevor. Der Beitragssatz könnte Anfang des kommenden Jahres um 0,6 Prozentpunkte - von heute 18,9 auf dann 18,3 Prozent des Bruttoeinkommens - sinken.
Zugleich gibt es positive Nachrichten für alle, die schon aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind. Denn auch Rentner sollen mehr Geld bekommen. Um bis zu 2,5 Prozent könnten die Renten im kommenden Jahr steigen. Die Anhebung bedeutet aber kein Geschenk: Aufgrund der Inflation bleibt am Ende nicht unbedingt mehr übrig.
Durch die gut gefüllten Rentenkassen ist das möglich, wie Vorausberechnungen der Deutschen Rentenversicherung ergeben. Ein Durchschnittsverdiener hätte im Jahr etwa 90 Euro mehr in der Tasche. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Alexander Gunkel. Er bezog sich dabei aber auf eine Prognose der Bundesregierung von Ende 2012.
Rentner und Arbeitnehmer müssen sich gedulden
Die Rentenversicherung hält die alte Einschätzung heute noch für sehr realistisch. Noch fehlten aber belastbare Zahlen über die für die Rentenanpassung wichtige Lohnentwicklung. Erst wenn diese in einigen Monaten vorliegen, wird über die Anhebung entschieden. Am 1. Juli waren die Renten im Westen um 0,25 Prozent angehoben worden, im Osten um 3,29 Prozent.
Die rechnerisch mögliche Verringerung des Rentenbeitrags ist auch noch nicht in trockenen Tüchern: Sie müsste aber noch von der alten oder neuen Bundesregierung beschlossen werden. Ob es dazu kommt, ist offen. Es gibt Widerstände in Union und SPD, da ein solcher Schritt für die Rentenkasse Mindereinnahmen in der Größenordnung von 7,4 Milliarden Euro mit sich bringt. Allein die geplante Verbesserung bei der Mütterrente kostet fast so viel.
Eine Senkung um 0,6 Prozentpunkte würde die Beitragszahler - also Arbeitnehmer und Arbeitgeber - um zusammen etwa sechs Milliarden Euro im Jahr entlasten. Der Rentenbeitragssatz lag 2011 noch bei 19,9 Prozent.
Quelle: ntv.de, jtw/dpa