Überweisungen an Tote? Rentenkasse prüft Auslandszahlungen
02.11.2013, 17:12 Uhr
Von rund 7300 Senioren im Ausland ist derzeit nur klar, dass an sie Rente gezahlt wurde.
(Foto: REUTERS)
Im April stoppt die Deutsche Rentenversicherung die Zahlung Tausender Renten. Theoretisch trifft es im Ausland gemeldete Senioren. Die müssen sich eigentlich einmal im Jahr melden. Doch von etlichen gibt es kein Signal.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat möglicherweise an mehrere Tausend Tote Auslandsrente gezahlt. Einem entsprechenden Verdacht gehe nun die DRV nach, berichtet die "Bild". Seit April habe die DRV die Auszahlung von rund 7300 Renten an im Ausland gemeldete Senioren eingestellt, weil sie keine Lebenszeichen mehr von ihnen erhalten habe. Nun solle herausgefunden werden, in wie vielen Fällen es Betrug gegeben habe.
DRV-Direktor Herbert Schillinger sagte, es solle geklärt werden, "wer das Geld in Empfang genommen hat, um es wieder zurückzubekommen". Dies sei aber "sehr schwierig".
Außerhalb Deutschlands lebende Rentner müssen der Rentenkasse dem Bericht zufolge einmal jährlich eine sogenannte Lebensbescheinigung zusenden. Davon seien derzeit mehr als 916.450 Rentner betroffen. Legen sie die Bescheinigung nicht vor, stoppt die DRV demnach die Zahlung nach rund 90 Tagen.
Melde sich der Empfänger auch dann nicht, werde die Rentenzahlung eingestellt. Theoretisch kann die Rente demnach auch noch mehr als ein Jahr nach dem Tod eines Rentners gezahlt werden.
Ende vergangenen Jahres wurden laut DRV insgesamt rund 25,2 Millionen Renten ausgezahlt.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP