Politik

Retourkutsche für Obama Republikaner missbilligen Holder

Eric Holder muss als Objekt der Rache der Republikaner herhalten.

Eric Holder muss als Objekt der Rache der Republikaner herhalten.

(Foto: AP)

Es ist eine Geschichte, wie sie auch in einem Hollywood-Streifen erzählt werden könnte: Aus den USA lassen Behörden Waffen nach Mexiko schmuggeln, um herauszufinden, wie illegale Banden arbeiten. Doch dabei gehen Tausende Waffen verloren. Dafür, und weil er die geheimen Akten zurückhält, strafen die Republikaner Justizminister Holden jetzt ab.

In einem beispiellosen Akt hat das US-Abgeordnetenhaus Justizminister Eric Holder wegen Missachtung des Parlaments seine Missbilligung ausgesprochen. Das von den oppositionellen Republikanern beherrschte Repräsentantenhaus warf Holder vor, angeforderte Akten zu einer misslungenen Geheimaktion nicht herausgegeben zu haben.

Es war ein Affront gegen die Regierung von Präsident Barack Obama, der kurz zuvor bei der Entscheidung des Obersten Gerichts über seine Gesundheitsreform über die Opposition obsiegt hatte. Für Holders Missbilligung stimmten 255 Abgeordnete, dagegen 67. Die meisten Abgeordneten der Demokraten boykottierten die Abstimmung aus Protest.

Bei der Aktion "Fast and furious" (zu Deutsch: schnell und wütend) hatte das Amt für Waffenkontrolle ATF seit 2009 Tausende Schusswaffen nach Mexiko schmuggeln lassen, um herauszufinden, wie Waffen aus den USA in die Hände mexikanischer Drogenhändler gelangen. Dabei verlor die Behörde jedoch bis zu 2000 Pistolen und Gewehre aus den Augen. Die Republikaner wollten Holder zur Rechenschaft ziehen, weil er Informationen über "Fast and furious" zurückhalte.

Das Weiße Haus versuchte vergeblich, den Prozess aufzuhalten. "Das ist politisches Theater", hatte Präsidentensprecher Jay Carney gesagt. "Es lenkt unnötig von der Arbeit ab, die der Kongress für das amerikanische Volk im Bereich Wirtschaft und Arbeitsplätze tun sollte, und die meisten Amerikaner werden das genauso sehen." Dem hielt der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, entgegen, die Regierung sei "leider nicht bereit, dem amerikanischen Volk die Wahrheit über das zu sagen, was passiert ist".

Es ist das erste Mal, dass ein US-Justizminister vom Kongress auf diesem Weg unter Druck gesetzt wird. Zuletzt mussten sich Berater von Obamas Vorgänger George W. Bush einem solchen Verfahren stellen.

Quelle: ntv.de, dpa

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