Ab jetzt ökologisch überschuldet Ressourcen bereits aufgebraucht
20.09.2009, 15:44 Uhr
Das Kunstwerk "future-islands" auf dem Maschteich in Hannover.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Menschheit hat bereits an diesem Freitag so viele natürliche Ressourcen verbraucht wie die Erde im ganzen Jahr 2009 reproduzieren kann. "Das nächste Quartal leben wir wieder auf Pump", heißt es bei Greenpeace.
"Am 25. September, mehr als drei Monate vor Jahresende, ist die Erde im Minus: Rohstoffe sind theoretisch aufgebraucht, und Umweltprobleme wie Treibhausgas-Emissionen und Müllproduktionen können von der Natur nicht mehr bewältigt werden", sagte Greenpeace-Experte Jürgen Knirsch. Zum ersten Mal seit 1986 sei der Tag der "ökologischen Überschuldung" im Vergleich zum Vorjahr später - trotz der weltweiten Krise aber nur zwei Tage.
Die Umweltschutzorganisation beruft sich auf Daten des in Kalifornien ansässigen "Global Footprint Network", mit dem sie nach eigenen Angaben zusammenarbeitet. Seit 1986 überschreite der jährliche Bedarf an Ressourcen die vorhandenen Kapazitäten, hieß es. "Seitdem tritt - mit Ausnahme dieses Jahres - der Tag der ökologischen Überschuldung jedes Jahr früher ein." Vor der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen forderte Greenpeace die Teilnehmer auf, verbindliche Reduktionsziele für Treibhausgase zu vereinbaren.
Wirtschaftsweise und Konsumverhalten sind schuld
"Wir handeln, als hätten wir 1,4 Erden und nicht nur eine", kritisierte Knirsch. Ursache für die "ökologische Überschuldung" seien eine Wirtschaftsweise und ein Konsumverhalten, das auf Umwelt und Klima wenig Rücksicht nimmt. "Wir müssen aufhören, über unsere Verhältnisse zu leben, bevor die Erde ausgelaugt, vollgemüllt und durch den Klimawandel zum unwirtlichen Lebensraum verkommen ist."
Den größten Anteil an der "ökologischen Überschuldung" habe der weltweite CO2-Ausstoß durch die Nutzung fossiler Energien, die Abholzung von Urwäldern und der Verkehr, teilte Greenpeace mit.
Quelle: ntv.de, dpa