Garantien gibt es nicht Risiko Essen
16.07.2002, 11:48 UhrDie Forderung von Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast und NRW-Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn (beide Grüne) nach einer Positivliste von Stoffen, die in Futtermittel enthalten sein dürfen, betrachtet Martin Wagner vom Wiener Institut für Milchhygiene, Milchtechnologie und Lebensmittelwissenschaft mit Skepsis.
"Wenn alles andere ein Risiko ist, wonach sucht man dann?", wirft Wagner Fragen der Praxis auf. Eine Empfehlung, was angesichts immer wiederkehrender Lebensmittelskandale noch gefahrlos gegessen werden kann, lasse sich nicht abgeben.
"Sicher ist, dass das mikrobielle Risiko höher ist als das Chemische", weiß Wagner. "Nur ist nicht immer bekannt, wie toxisch mikrobielle Stoffe wirken."
"Ernährung ist gefährlich"
Fest steht: "Gefahrlos ernähren kann man sich nicht." So liege es am Konsumenten, sein persönliches Risiko abzuwägen. Natürlich wäre hier Unterstützung durch Information angebracht. Vorbild könnte dabei Australien sein, so Wagner. Hier wurde eine einheitliche Skala von 0-100 geschaffen. "So kann man bei Sea Food die unterschiedlichen Risiken von Quecksilber bis zu seltenen Algen einschätzen", erzählt Wagner.
Doch auch für ein solches System gibt es Einschränkungen: "Diese Risikoeinschätzungen bleiben nicht ewig gültig", weiß der Lebensmittelforscher. Schließlich veränderten sich Bakterien rasch und könnten zu neuen Bedrohungen werden.
Garantien kann und wird es also nicht geben.
Quelle: ntv.de