Politik

Erste Präsidentin Brasiliens im Amt Rousseff folgt auf Lula

In Brasilien legt die linke Politikerin Rousseff ihren Amtseid ab und schreibt als erste Frau an der Spitze des südamerikanischen Landes Geschichte. Ihrem Vorgänger Lula verdanken Millionen arme Menschen neue Jobs, die Wirtschaft boomt. Rousseff will die erfolgreiche Arbeit fortführen.

Dilma Rousseff bei der Vereidigung.

Dilma Rousseff bei der Vereidigung.

(Foto: REUTERS)

Die Linkspolitikerin Dilma Rousseff ist die neue Präsidentin Brasiliens. Die 63-Jährige legte vor dem Parlament in der Hauptstadt Brasília ihren Amtseid ab. Rousseff ist die Nachfolgerin des in der Bevölkerung äußerst beliebten Luiz Inácio Lula da Silva, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren durfte. Sie ist das erste weibliche Staatsoberhaupt des südamerikanischen Landes.

Zuvor hatten zehntausende Schaulustige im strömendem Regen Rousseffs Fahrt zur Amtseinführung verfolgt. Eskortiert von sechs nebenher laufenden Leibwächterinnen wurde Rousseff im Rolls Royce durch die Innenstadt von Brasília zum Parlament gefahren.

Die Ökonomin wird in den kommenden vier Jahren an den Erfolgen ihres charismatischen Vorgängers und Ziehvaters da Silva gemessen, der mit Rekordsympathiewerten von über 80 Prozent aus dem Amt schied. Das Land boomt. Jetzt geht es darum, das Wachstum zu konsolidieren.

Bekämpfung der Armut hat Priorität

Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva.

Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva.

(Foto: dpa)

Rousseff kennt das Regierungsgeschäft, auch wenn sie bislang vor allem in der zweiten Reihe tätig war. Sie verwaltete den milliardenschweren Fonds des Wachstumsbeschleunigungs- programms (PAC), aus dem Straßen, Brücken und zahllose soziale Projekte mitfinanziert wurden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die Armut in Brasilien auszulöschen. Damit folgt sie dem Kurs ihres Mentors Lula, auf dessen Agenda die Armutsbekämpfung ganz oben stand. Vor allem die Wähler im armen Nordosten des Landes dankten es ihm und seiner Favoritin Rousseff.

Während der Präsidentschaft von Lula da Silva wurde Brasilien zur achtgrößten Volkswirtschaft der Welt. 29 Millionen Menschen fanden aus der Armut, die Arbeitslosigkeit ging zurück, das südamerikanische Land überstand vergleichsweise gut die weltweite Finanzkrise. Die 63-Jährige Rousseff, Wunschkandidatin von Lula da Silva, hatte sich in der Stichwahl Ende Oktober gegen ihren sozialdemokratischen Herausforderer José Serra durchgesetzt.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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