Putin in Dresden "Rückkehr nach Hause"
27.09.2001, 13:03 UhrAm letzten Tag seiner Deutschland-Reise ist der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag offiziell in Dresden empfangen worden. Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) begrüßte Putin und dessen Ehefrau Ljudmila.
Zu Dresden hat Putin eine besondere Beziehung. Von 1985 an war er hier fünf Jahre als KGB-Agent im Einsatz. Vieles habe sich seither verändert, sagte er, nicht aber die herzliche Einstellung der Menschen und ihr Entgegenkommen. Putin verglich seinen Besuch in der Elbmetropole mit einer Rückkehr nach Hause.
Im Anschluss zogen sich Putin und Biedenkopf zu einem Gespräch zurück. Den Ehefrauen Ljudmila Putina und Ingrid Biedenkopf wurde derweil ein "Damenprogramm" mit Besichtigung der Kunstschätze im Grünen Gewölbe geboten. Am Nachmittag treffen die Putins mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Gattin Doris zu einem als privat bezeichneten Besuch zusammen.
Im Gepäck hatte Putin drei Bilder aus der Dresdner Gemäldegalerie, die seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen galten und erst unlängst in Russland wieder aufgetaucht waren. Dabei handelt es sich um die "Vorlesung in einer Moschee zu Kairo I" von Max Slevogt, "Ein Mädchen auf den Knien eines Mannes " von Gerrit Lundens und um das Gemälde "Am Seestrand" von Pieter Mulier dem Älteren.
Putin hatte seinen Deutschlandbesuch am Dienstag in Berlin begonnen. Dabei hielt er als erster russischer Präsident im Deutschen Bundestag eine viel beachtete Rede. Sie stand ganz im Zeichen der Terroranschläge in den USA. In seiner weitgehend auf Deutsch gehaltenen Ansprache erklärte Putin die Bereitschaft seines Landes zur gleichberechtigten Mitarbeit in der internationalen Koalition gegen den Terror.
Quelle: ntv.de