Politik

Der kurze Weg zum Abitur Ruf nach Samstagsschule

Zur Entlastung der Gymnasiasten mit nur noch achtjähriger, verdichteter Abiturvorbereitung hat sich Hamburgs Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) für mehr Samstagsunterricht ausgesprochen. Dies sei "eine gute Möglichkeit, die Belastung der Schüler zu entzerren", sagte sie der "Welt". "Ich persönlich halte davon sehr viel." Ihre Partei hatte in der Hansestadt die Möglichkeit des Samstagsunterrichts bereits in das Schulgesetz aufgenommen, dies den Schulen in Absprache mit den Eltern aber freigestellt. Bisher hat noch keine Schule davon Gebrauch gemacht.

Schule statt Kita

Der Bielefelder Bildungsforscher Klaus Hurrelmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", Schüler könnten nicht die erwartete Leistung erbringen, wenn sie acht oder neun Stunden Unterricht an einem Tag hätten. Er plädierte für eine frühere Einschulung. Die in Niedersachsen geplante Senkung des Durchschnittsalters von Schulanfängern auf 6,0 Jahre sei das Mindeste. In Berlin seien es 5,5 Jahre. Das geistige Potenzial der Kinder könne in der Grundschule besser abgerufen werden als in den Familien.

Hohe Belastung beklagt

Lehrer und Eltern klagen derzeit über eine hohe Belastung der Kinder, nachdem die Schulzeit bis zum Abitur in vielen Bundesländern auf insgesamt zwölf Jahre verkürzt wurde, bundesweit aber weiter die Untergrenze von 265 Jahreswochenstunden gilt. Deshalb hatte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) eine Änderung der Lehrpläne und die Reduzierung der Unterrichtsstunden gefordert. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Saarlands Ressortchefin Annegret Kramp-Karrenbauer, und Baden- Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (beide CDU) schlossen sich ihm an. Die Bildungsgewerkschaft GEW warnte hingegen vor einem Qualitätsverlust durch die Streichung von Stunden.

Quelle: ntv.de

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