Politik

Kaum noch Krawalle in London Ruhe nach dem Sturm

Beim G20-Gipfel in London herrschte am Donnerstag die Ruhe nach dem Sturm. Lediglich knapp 200 Menschen protestierten nach Polizeiangaben im Bankenviertel. Am Vortag hatten sich dort noch 5000 bis 6000 Menschen versammelt. Dabei schlugen Randalierer Fenster einer Filiale der mit Steuergeld geretteten Royal Bank of Scotland ein.

Wegen der Krawalle nahm die Polizei bis zum Donnerstagabend mindestens 111 Menschen fest. Acht von ihnen wurden bereits angeklagt. In der Nähe des G20-Tagungszentrums protestierten außerdem rund 500 Demonstranten. Die Proteste seien "ziemlich ruhig", sagte ein Polizeisprecher.

Die Polizisten gingen am zweiten Tag der Proteste entschiedener vor als am Vortag, als sie Probleme hatten, die aggressive und wütende Menge zu kontrollieren. Protestierende wurden vor der Bank of England voneinander getrennt und in die Enge getrieben, als sie gerade eine Schweigeminute für einen am Vorabend ums Leben gekommenen Mann einlegten. Der 47-Jährige war in der Nähe der Nationalbank plötzlich bewusstlos zusammengebrochen und auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Einem Augenzeugenbericht zufolge lag kein Fremdverschulden vor. Bei der Rettung des Mannes warfen Randalierer Flaschen auf die Beamten. Insgesamt wurden ein Polizist und sieben Demonstranten verletzt.

Bei der Suche nach den Randalierern vom Mittwoch setzte Scotland Yard auf rasche Aufklärung. Zwischen Bankenviertel und dem G20-Tagungszentrum stürmte eine Spezialeinheit am Donnerstag zwei besetzte Häuser. Dabei wurden etwa 60 Menschen in Gewahrsam genommen. Die Ermittler hätten Informationen gehabt, dass sich mutmaßliche Krawallmacher in den beiden Häusern aufhielten, sagte ein Sprecher. Bei der Erstürmung der Häuser wurden Augenzeugen zufolge mindestens zwei Menschen verletzt. In der Nähe des G20-Tagungszentrums prangerten derweil rund 500 Demonstranten Kapitalismus, Kriege und Klimakatastrophe an.

Quelle: ntv.de, Sebastian Döring, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen