Politik

Mit mehr als 100 Kampfflugzeugen Russland beginnt Großmanöver

Russische SU-27 Kampfflugzeuge bei einer Militärmesse in Sankt Petersburg im Juli 2013.

Russische SU-27 Kampfflugzeuge bei einer Militärmesse in Sankt Petersburg im Juli 2013.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es soll sicher auch ein Zeichen der Stärke gegenüber dem Westen sein: Russlands Luftwaffe beginnt ein Manöver, das es in dieser Größe noch nie gegeben hat. Drei Verteidigungsbezirke sind involviert - sie reichen bis zur ukrainischen Grenze.

Die russischen Luftstreitkräfte haben inmitten wachsender Spannungen mit dem Westen ein nach eigenen Angaben bisher beispielloses Großmanöver mit mehr als 100 Kampfflugzeugen begonnen. Es findet auch unweit der Grenze zur Ukraine statt.

Russland ist in vier Verteidigungsbezirke aufgeteilt.

Russland ist in vier Verteidigungsbezirke aufgeteilt.

(Foto: Wikipedia / Fremantleboy (blank map) Sasha Krotov (color edits) / CC BY 2.5)

An den Übungen des westlichen und zentralrussischen Verteidigungsbezirks seien Kampfjets und Hubschrauber verschiedener Klassen beteiligt, sagte der Luftwaffensprecher Igor Klimow der Agentur Interfax zufolge.

Ein solches Manöver, das sich über drei Verteidigungsbezirke des Riesenreichs erstrecke, gebe es zum ersten Mal. Es soll bis zum 8. August dauern. Auch in Nato-Staaten hatte es zuletzt im Zuge des Ukraine-Konflikts Militärmanöver gegeben.

Geübt werde die Vernichtung von Luft- und Bodenzielen nicht zuletzt mit echten Raketenstarts auf dem Truppenübungsgelände in Aschuluk im Gebiet Astrachan am Kaspischen Meer, sagte Klimow. Auch das Zusammenspiel von Flugzeugen und Raketenabwehranlagen sowie das Betanken von Militärmaschinen in der Luft werde getestet. Die Übung sei eine Etappe für die in diesem Jahr geplante Zusammenlegung von Teilen der Luftstreitkräfte, sagte Klimow.

Auch Nato kündigt Manöver an

Am Sonntag hatte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen als Reaktion auf Russlands fortgesetzte Unterstützung der Aufständischen in der Ostukraine verstärkte Militärübungen und die Ausarbeitung neuer Verteidigungspläne angekündigt. "Die russische Aggression war ein Alarmsignal und hat eine neue Sicherheitssituation in Europa geschaffen", sagte Rasmussen der französischen Zeitung "Midi Libre". Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei es, neue Einflusszonen an den Grenzen Russlands zu errichten.

Rasmussen erneuerte in dem Interview seine Forderung nach einer Anhebung der Militärbudgets in den 28 Nato-Mitgliedstaaten. Russland habe seine Verteidigungsausgaben in den vergangenen fünf Jahren um 50 Prozent gesteigert, während die Ausgaben im Nato-Raum im Durchschnitt um 20 Prozent geschrumpft seien. "Das ist nicht haltbar. Wir müssen diese Entwicklung umkehren", sagte Rasmussen gut einen Monat vor dem Nato-Gipfel in Wales am 4. und 5. September.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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