"Friedensmission" für die Ukraine? Russland verdoppelt grenznahe Truppen
05.08.2014, 07:25 Uhr
Ein Soldat weist einen russischen T-72-Panzer nach dem Transport per Zug den Weg zu seinem neuen Bestimmungsort.
(Foto: REUTERS)
Der Westen beschuldigt Russland schon seit dem Beginn des Konfliktes in der Ostukraine, kräftig an der Destabilisierung des Landes mitzuwirken. Aber auch für den Fall der Fälle hat der Kreml laut amerikanischen Medien bereits vorgesorgt.
Russland hat die Zahl seiner Soldaten an der Grenze zur Ukraine fast verdoppelt, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf westliche Regierungsvertreter. Russische Einheiten könnten somit ohne weiteres und mit wenig Vorwarnung grenzüberschreitend aktiv werden, heißt es weiter.
Den Angaben zufolge hat Russland in den vergangenen Wochen bis zu 17 Bataillone - schätzungsweise zwischen 19.000 und 21.000 Soldaten - im grenznahen Gebiet zusammengezogen. Das Blatt spricht wörtlich von einer "gefechtsbereiten Streitmacht" inklusive Infanterie, Artillerie und Luftabwehr.
Die Absichten des Kreml in dem Ukraine-Konflikt blieben jedoch unklar. Einerseits könnte Russlands Präsident Wladimir Putin damit Druck auf die ukrainische Führung und auf die USA ausüben wollen, um zu einer raschen politischen Einigung zu kommen, die den östlichen ukrainischen Provinzen eine weitgehende Autonomie zugestehe. Andererseits bestehe aber die Möglichkeit, dass Putin sich die Option eines russischen Eingriffs offenhalte. Denkbar sei auch, dass Russland seine Truppen unter dem Deckmantel einer Friedensmission über die Grenze schicken könnte, werden US-Geheimdienstkreise zitiert.
Quelle: ntv.de, jve/dpa