NATO-Frühjahrstagung Russland war nur der Anfang
15.05.2002, 09:26 UhrDie NATO will der Ukraine noch stärker als bisher bei der dringend erforderlichen Militärreform helfen. Das versprach NATO-Generalsekretär George Robertson nach einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Anatoli Slenko in Reykjavik. Dort hatte zuvor die seit fast fünf Jahren bestehende NATO-Ukraine-Kommission getagt.
Robertson sagte, bei der Militärreform gehe es vor allem um eine Verkleinerung und Modernisierung der ukrainischen Streitkräfte. Auch Slenko betonte, dass dieses Problem aus der Sicht seiner Regierung dringend und die Hilfe der NATO sehr willkommen sei. Einzelheiten sollen in der NATO-Ukraine-Kommission auf Ebene der Botschafter besprochen werden.
Slenko begrüßte den am Vortag von der NATO und Russland vereinbarten neuen gemeinsamen Rat. Er werde die Stabilität in der Region verbessern, sagte er. Die Ukraine wünsche sich ebenfalls eine Verbesserung und Intensivierung ihrer Beziehungen zur NATO. Das Treffen der NATO-Ukraine-Kommission beendete eine Reihe von Konferenzen im Rahmen der Außenminister-Frühjahrstagung der Allianz.
Die NATO hilft den befreundeten Staaten unter anderem bei Militärreformen. Im Programm "Partnerschaft für den Frieden ", an dem alle diese Staaten ebenfalls teilnehmen, werden auch gemeinsame Manöver veranstaltet. Für die Staaten, die sich um eine Aufnahme in die NATO bewerben, gibt es individuelle Vorbereitungsprogramme. Zu ihnen gehört jetzt auch Kroatien, so dass es inzwischen zehn offizielle Beitrittskandidaten gibt. Beim NATO-Gipfel im November in Prag soll entschieden werden, welchen von ihnen in das Bündnis aufgenommen werden.
Zum Euroatlantischen Partnerschaftsrat zählen die 19 NATO-Staaten, die vier nicht zur NATO gehörenden EU-Mitglieder und 23 weitere Länder. Robertson sagte, damit bildeten Nordamerika, Europa und Zentralasien eine Gemeinschaft, deren Umfang und Inhalt einmalig seien.
Am Dienstag hatten sich die NATO und Russland bereits auf eine neue Form der Zusammenarbeit geeinigt. In einem gemeinsamen Rat werden die 19 NATO-Mitgliedstaaten und Russland künftig gleichberechtigt vertreten sein.
Quelle: ntv.de