Rebellenhochburg Pankisi-Tal Russland warnt Georgien
12.09.2002, 10:57 UhrDer russische Präsident Wladimir Putin hat Georgien schriftlich mit einem Militäreinsatz gedroht, falls die georgische Regierung nicht stärker gegen die im Pankisi-Tal versteckten tschetschenischen Rebellen vorgehe. Zugleich forderte er den russischen Generalstab auf, darzulegen, inwiefern Angriffe auf "terroristische Stellungen" dort möglich seien. Georgiens Präsident Eduard Schewardnadse nannte Putins Äußerungen "überstürzt".
Wenn es der Regierung in Tiflis nicht gelinge, im gemeinsamen Grenzgebiet für Sicherheit zu sorgen und Übergriffe durch bewaffnete Banden zu verhindern, behalte sich Moskau das Recht auf "Verteidigung" vor, schrieb Putin in einer Erklärung, die er auch an UN-Generalsekretär Kofi Annan, die Staatschefs der übrigen Mitglieder im Weltsicherheitsrat und die Mitglieder der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sandte.
Schwewardnadse erklärte, die Erklärung gehe "in weiten Teilen" an der Realität vorbei, zumal die eigentliche "Ursache des Problems, nämlich Tschetschenien", darin nicht einmal erwähnt werde. Der stellvertretende georgische Sicherheitsminister Irakli Alassania sagte, ein einseitiges Vorgehen Moskaus käme einer Kriegserklärung gleich.
Russland und Georgien hatten sich vor wenigen Tagen auf ein gemeinsamens Vorgehen gegen bewaffnete Banden im Pankisi-Tal geeinigt.
Quelle: ntv.de