Politik

Moskau muss zahlen Russland wegen Folter verurteilt

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(Foto: picture alliance / dpa)

2004 wird ein junger Tschetschene auf einer russischen Polizeiwache zu Tode geprügelt. Niemand wird zur Rechenschaft gezogen. Doch die Mutter klagt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland abermals wegen Folter in Tschetschenien verurteilt. Die Straßburger Richter gaben einer Mutter Recht, deren Sohn auf einer Polizeiwache brutal zusammengeschlagen wurde und wenige Stunden später starb. Moskau muss der Klägerin nun 31.200 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Dem Urteil zufolge war der damals 24-Jährige im März 2004 zu Hause festgenommen worden. Noch am selben Tag wurde seine Leiche in einer Zelle aufgefunden. Die Autopsie ergab, dass der Körper des jungen Mannes voller Blutergüsse und Prellungen war. Als Todesursache wurde jedoch ein bereits bestehender Herzfehler angegeben. Den Antrag der Mutter auf eine zweite Autopsie durch einen unabhängigen Gutachter lehnten die russischen Behörden ab.

Ein Arzt, der den Tschetschenen in seiner Zelle aufsuchte, bestätigte Spuren von Misshandlungen. Der junge Mann habe über Schmerzen am ganzen Körper geklagt. Er sei gestorben, bevor er ins Krankenhaus gebracht wurde.

Der Gerichtshof für Menschenrechte stellte nun fest, Russland habe keine plausible Erklärung für die Verletzungen angegeben. Es gebe keinen Zweifel daran, dass der Mann auf der Polizeiwache misshandelt wurde. Zudem habe es keine wirksamen Ermittlungen gegeben. Bis heute sei niemand für die Tat zur Rechenschaft gezogen worden.

Quelle: ntv.de, AFP

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