Als Kanzlerkandidatin SPD-Frauen für Kraft
02.01.2012, 17:17 Uhr
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ziert sich noch, doch die SPD-Frauen lassen in der K-Frage immer wieder ihren Namen fallen.
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In der SPD mehren sich die Stimmen, die eine Kandidatin im Rennen um die Kanzlerschaft 2013 fordern. Nach Parteivize Aydan Özuguz rührt auch die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen die Werbetrommel für eine Frau an der SPD-Spitze. Dabei fällt immer wieder ein Name: Hannelore Kraft.
Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) macht sich für eine Kanzlerkandidatin stark. "Die Zeit dafür ist überfällig und ich bin sicher, dass das in nicht allzu ferner Zukunft auch so kommen wird", sagte die ASF-Vorsitzende Elke Ferner gegenüber n-tv.de. "Das könnte dann mit Sicherheit Hannelore Kraft sein." Darüber hinaus verwies sie aber auf die Absprache, dass das Vorschlagsrecht bei SPD-Chef Sigmar Gabriel liege. Zuvor hatte bereits SPD-Vize-Chefin Aydan Özuguz Hannelore Kraft ins Spiel gebracht. "Weibliches Personal, das begeistern kann, hat die SPD genug", sagte sie dem "Hamburger Abendblatt".

Elke Ferner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen
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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft selbst bleibt auf n-tv.de-Nachfrage bei der Haltung, die sie schon vor dem Bundesparteitag Anfang Dezember formuliert hatte. Damals hatte sie in einem "Welt"-Interview jeden SPD-Ministerpräsidenten für geeignet erklärt. Auf die Frage, ob sie selbst die Kandidatur anstrebe, sagte die 50-Jährige, sie wolle bis zur nächsten NRW-Wahl ihre Arbeit in Düsseldorf weiterführen. Auf dem Parteitag hatte Kraft mit 97,2 Prozent ein außergewöhnlich gutes Ergebnis bei der Wahl zur SPD-Vize-Chefin erzielt.
Rennen noch nicht gelaufen
Wie auch Özuguz widersprach Ferner der Auffassung, das Rennen um die SPD-Kanzlerkandidatur sei schon gelaufen. "Das ist keine Sache, die per se nur unter drei Männern ausgemacht wird." Sigmar Gabriel sei gut beraten, sich daran zu orientieren, was für die Partei das Beste ist und nicht etwa an eigenen Wünschen.
Dass die CDU mit Angela Merkel schon seit Jahren eine weibliche Spitze habe, wurmt die SPD-Frauen. "Offen gesagt, sind wir da schon neidisch auf die Union", sagte Ferner. Zugleich kritisierte sie die Frauenpolitik von Schwarz-Gelb. "Wenn ich sehe, was für die Frauen dabei rumkommt, dann relativiert sich der Neid." Ferner versprach für den Fall einer SPD-geführten Bundesregierung eine Stärkung der Frauenrechte – "und zwar unabhängig davon, ob eine Frau vorne steht".
Quelle: ntv.de