Politik

Mehrheit für FDP und Union SPD bleibt im Keller

Die SPD kommt knapp vier Wochen vor der Bundestagswahl nicht aus ihrem Umfrage-Tief heraus. In der Kanzlerpräferenz führt CDU-Chefin Merkel mit fast 40 Punkten Vorsprung vor SPD-Kandidat Steinmeier. Nach wie vor liegt Schwarz-Gelb bei 50 Prozent.

Einmal rübergebürstet: Ein Wahlplakat der SPD.

Einmal rübergebürstet: Ein Wahlplakat der SPD.

(Foto: REUTERS)

In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des von RTL liegen die Sozialdemokraten zum dritten Mal in Folge bei 22 Prozent. Die CDU/CSU verschlechtert sich um einen Punkt auf 36 Prozent, die FDP legt dafür um einen Punkt auf 14 Prozent zu. Damit bleibt es bei einer Mehrheit für Schwarz-Gelb von 50 Prozent.

12 Prozent der Wähler wollen die Grünen, 10 Prozent die Linken wählen. Für sonstige Parteien wollen 6 Prozent stimmen. Mit zusammen 44 Prozent liegen SPD, Grüne und Linke weiter 6 Prozentpunkte hinter Union und FDP.

Steinmeier als Außenminister beliebt

In der Kanzlerpräferenz führt Angela Merkel (CDU) mit fast 40 Punkten Vorsprung vor Frank-Walter Steinmeier (SPD). Wenn die Deutschen den Kanzler direkt wählen könnten, würden sich 57 Prozent für Merkel und nur 18 Prozent für Steinmeier entscheiden.

Steinmeier ist dagegen als Außenminister beliebt. Hier stimmen 58 Prozent für Steinmeier und nur 19 Prozent für FDP-Chef Guido Westerwelle, der Ambitionen auf dieses Amt im Fall einer schwarz-gelben Bundesregierung hat. Auch nur 43 Prozent der FDP-Anhänger trauen demnach Westerwelle dieses Amt zu. Die Umfrage war vier Tage vor und einen Tag nach den Landtagswahlen vom Sonntag vorgenommen worden. Nach den Landtagswahlen hatte Steinmeier von einem "Rückenwind" für die SPD gesprochen.

SPD verprellt Wähler durch Bündnisse mit Linkspartei

Steinmeier mag ihn spüren, doch da ist er wohl sensibler als andere: Der SPD fehlt der richtige Rückenwind.

Steinmeier mag ihn spüren, doch da ist er wohl sensibler als andere: Der SPD fehlt der richtige Rückenwind.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Forsa-Chef Manfred Güllner erwartet ür die SPD auch keinen Rückenwind durch Bündnisse mit der Linkspartei auf Länderebene. Unter den für die SPD besonders wichtigen unentschlossenen Wählern seien besonders viele SPD-Abwanderer mit Vorbehalten gegen rot-rote Koalitionen, sagte Güllner der Nachrichtenagentur Reuters. "Die werden jetzt irritiert und kommen auch nicht zurück zur SPD", sagte der Wahlforscher mit Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit beider Parteien in Thüringen und dem Saarland. "Ich halte es daher für gefährlich, damit herumzuspielen."


Es gehe für die Sozialdemokraten auch um die Glaubwürdigkeit, "wenn man sagt auf Länderebene ja, auf Bundesebene nein, aber das gilt auch nicht für ewig", betonte Güllner. "Das ist eine ganz kritische Geschichte für die SPD." Zudem sei es dem Wähler in Hamburg oder anderswo egal, ob SPD-Landeschef Heiko Maas im Saarland Ministerpräsident werde. "Das ist nur das Machtdenken der Partei", sagte er.


Von den Unentschiedenen kann laut Güllner die SPD stärker profitieren als die Union. Zu dieser Wählergruppe gehörten viele unzufriedene frühere SPD-Anhänger, die sich nicht einer anderen Partei zugewandt hätten. "Im Lager der Unentschlossenen gibt es mehr frühere SPD-Wähler als Wähler der Union." Für die SPD gelte es, diese Wähler zu motivieren, wie ihr dies 2005 im Endspurt zur Bundestagswahl teilweise gelungen sei. Damals sei Kanzler Gerhard Schröder das Motiv dafür gewesen.

Quelle: ntv.de, dpa

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