"Es ist Unsinn" SPD für stabilen Rentenbeitrag
30.06.2012, 03:17 UhrEine Senkung des Rentenbeitrags im kommenden Jahr wird immer wahrscheinlicher. Nicht nur Bundesarbeitsministerin von der Leyen hat dies im Blick, auch der Vorstand der Deutschen Rentenversicherung hält das für machbar. Die SPD indes steuert dagegen. Begründung: Die Gefahren der Wirtschaftskrise in Europa.

Ist für Vorsicht statt Nachsicht: SPD-Fraktions-Vize Elke Ferner.
(Foto: picture alliance / dpa)
In der SPD regt sich Kritik an der sich abzeichnenden Senkung des Rentenbeitrags Anfang kommenden Jahres. "Es ist Unsinn, den Beitragssatz in der Rentenversicherung sinken zu lassen. Er sollte bei 19,6 Prozent bleiben", sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Elke Ferner, der "Rheinischen Post".
"Wir müssen damit rechnen, dass auch Deutschland von der Wirtschaftskrise in Europa erfasst wird. Wenn wir den Beitragssatz jetzt stabil halten, müssen wir ihn in Krisenzeiten nicht gleich wieder anheben." Ferner forderte, dafür die gesetzliche Schwankungsreserve in der Rentenversicherung anzuheben. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat bereits vor einem niedrigeren Beitrag gewarnt. Dies wäre "ein unverantwortliches Wahlkampfgeschenk auf Pump".
Dennoch wird die Senkung des Rentenbeitragssatzes von 19,6 auf 19,0 Prozent immer wahrscheinlicher. Auf diesem Niveau könne er dann vermutlich bis 2016 bleiben, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Alexander Gunkel, am vergangenen Mittwoch.
Eine Beitragssatzsenkung um 0,6 Prozentpunkte käme Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu gleichen Teile zugute. Ein Beschäftigter mit einem Bruttoverdienst von 2600 Euro müsste dann monatlich 7,80 Euro weniger für die Rente bezahlen.
Quelle: ntv.de, dpa