Gleichauf in Hessen SPD gewinnt an Boden
22.01.2008, 11:34 UhrFünf Tage vor der Landtagswahl in Hessen sieht eine neue Umfrage die regierende CDU und die SPD-Opposition erstmals gleichauf. Nach einer rasanten Aufholjagd der SPD liegen beide Parteien in der Erhebung des Forsa-Instituts im Auftrag der "Frankfurter Rundschau" bei jeweils 38 Prozent. Die FDP kommt auf 9 Prozent, die Grünen liegen bei 7 Prozent. Der Linken könnte mit 5 Prozent der Einzug in den Landtag gelingen, berichtet die Zeitung. Forsa befragte in der vergangenen Woche 1005 wahlberechtigte Hessen.
Im Vergleich zur Landtagswahl 2003 würde die CDU demnach fast 11 Punkte verlieren, die SPD beinahe 9 Punkte zulegen. Die FDP gewänne 1,1 Prozentpunkte, die Grünen büßten 3,1 Punkte ein. Damit wäre weder ein von 28 Prozent der Befragten gewünschtes schwarz-gelbes Bündnis möglich noch eine rot-grüne Koalition, für die sich 23 Prozent aussprachen. Eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP würden nur 6 Prozent bevorzugen.
Ypsilanti gewinnt an Boden
Im direkten Vergleich liegt SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti mit 39 Prozent einen Punkt vor Amtsinhaber Roland Koch (CDU). Bei einer vorherigen Umfrage der "Frankfurter Rundschau" im Dezember hatte Koch noch mit 42 Prozent zu 30 Prozent vorne gelegen.
Vor allem im eigenen Lager ist die Zustimmung zu Ypsilanti stark gewachsen. Bevorzugten sie im Dezember nur 59 Prozent der SPD-Sympathisanten, so sind es inzwischen 83 Prozent.
Landespolitik ausschlaggebend
Anders als 2003 orientieren sich die Wähler diesmal vor allem an der Landespolitik. Als größtes Problem Hessens nannten die meisten (36 Prozent) die Bildungspolitik, gefolgt von der Arbeitslosigkeit (33 Prozent). Die CDU hat ihr Thema Kriminalität und Jugendgewalt mit 31 Prozent immerhin auf Platz drei gebracht; im Dezember hatten nur 3 Prozent der Befragten darin ein Thema gesehen.
Quelle: ntv.de