Politik

Entwicklungshelfer in der 1. Klasse SPD kritisiert Fuhrpark der GIZ

Die SPD wirft der neuen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Verschwendung vor. Das Entwicklungshilfeministerium argumentiert, mit dem Fuhrpark verdiene die GIZ sogar noch Geld. Die Reisen in der Ersten Klasse würden durch Upgrading erreicht.

Staatssekretär Beerfeltz vor wenigen Tagen bei einem Presseauftritt mit Shakira. Dabei ging es um ein Hilfsprojekt für Kolumbien, die Heimat der Sängerin.

Staatssekretär Beerfeltz vor wenigen Tagen bei einem Presseauftritt mit Shakira. Dabei ging es um ein Hilfsprojekt für Kolumbien, die Heimat der Sängerin.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding hat dem Vorstand der bundeseigenen Entwicklungsorganisation Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Verschwendung vorgeworfen. Das berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf einen Brief Bindings an Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz (FDP) vom Bundesentwicklungsministerium. Darin verlangt der SPD-Parlamentarier Auskunft darüber, ob der GIZ-Vorstand auf Dienstreisen tatsächlich regelmäßig First Class wähle.

Zudem will Binding dem Bericht zufolge wissen, ob die hohen Kosten für einen "Fuhrpark an Luxuskarossen mit jeweils eigenem Fahrer" gerechtfertigt seien. Für erklärungsbedürftig halte er zudem die Baumaßnahmen in den Vorstandsbüros. Es handele sich um "größtenteils unnötigen repräsentative Investitionen". Der "Frankfurter Rundschau" sagte Binding: "Mitarbeiter der GIZ ärgern sich sehr, dass der Vorstand über die Stränge schlägt."

Der SPD-Entwicklungspolitiker Sascha Raabe sprach von einem Skandal. "Jemand, der nach Afrika fliegt, um über Armutsbekämpfung zu sprechen und gute Regierungsführung einfordert, kann nicht in der ersten Klasse reisen", sagt Raabe der Zeitung. So etwas gebe es heute nicht einmal mehr bei den meisten Unternehmen.

Das Bundesministerium rechtfertigte die Ausgaben dem Bericht zufolge mit den Herausforderungen, die der Vorstand eines Unternehmens mit einem Umsatz von fast zwei Milliarden Euro bewältigen müsse. "Dazu bedarf der Vorstand einer adäquaten Arbeitsstruktur", zitierte das Blatt einen Ministeriumssprecher. Dienstwagen gehörten zum Entlohnungspaket der Vorstände. Für die "KFZ-Oberklasse" erhalte die GIZ hohe Rabatte und über den Wiederverkauf meistens mehr als den kompletten Preis zurück. Bei Flugreisen habe der Vorstand die Möglichkeit, eine höhere Klasse zu wählen, die auch durch Upgrading erreicht werden könne.

Die GIZ entstand zum 1. Januar dieses Jahres aus den drei Vorgängerorganisationen GTZ, Inwent und DED.

Quelle: ntv.de, dpa

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