Tschüss, Volkspartei! SPD rutscht unter 20 Prozent
25.11.2009, 10:57 UhrTrotz ihrer personellen Neuaufstellung verliert die SPD weiter in der Wählergunst. In der ersten Forsa-Umfrage nach ihrem Dresdner Parteitag sacken die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 19 Prozent ab. Dies ist der niedrigste Wochenwert, den das Umfrageinstitut je für die SPD gemessen hat.
Im ersten "Stern"-RTL-Wahltrend ermittelte Forsa diesen Tiefstwert für die SPD, der zudem auch noch vier Punkte unter dem Ergebnis der Bundestagswahl Ende September liegt, als die SPD mit 23,0 Prozent ihr schlechtestes Resultat in der Geschichte der Bundesrepublik einfuhr.
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem "Stern", der neue SPD-Chef Sigmar Gabriel habe für die Menschen noch keine Konturen. Alarmierend für den Parteivorsitzenden sei, dass sich lediglich 15 Prozent der 18- bis 29-Jährigen für ihn entscheiden würden. Und nur 46 Prozent der SPD-Wähler würden ihn zum Kanzler wählen. Der bei der Bundestagswahl unterlegene SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier habe dagegen im Augenblick noch 54 Prozent der SPD-Wähler hinter sich.
Von der Schwäche der SPD profitieren der Umfrage zufolge die Grünen, die um einen Punkt auf 13 Prozent zulegten. Auch die Union verbessert sich um einen Punkt auf 37 Prozent, während ihr Koalitionspartner FDP einen Punkt auf zwölf Prozent einbüßte. Ungeachtet der Spekulationen über die Zukunft des erkrankten Parteichefs Oskar Lafontaine würden sich wie in den Wochen zuvor ebenfalls zwölf Prozent der Wähler für die Linke entscheiden.
Für die wöchentliche Erhebung befragte Forsa 2503 Wahlberechtigte zwischen dem 16. und 20. November.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa