Politik

Stottern als Wahlkampfhilfe SPD verzichtet auf Stoiber-Spot

Die Sozialdemokraten ziehen zurück: Ein bereits in der Produktion befindlicher Wahlkampfspot, in dem ein Auftritt von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) bei der Talkshow "Sabine Christiansen" gezeigt werden sollte, wird nicht verwendet.

Ein Sprecher von Moderatorin Christiansen sagte, die SPD habe sich zur Unterlassung verpflichtet. Die Journalistin hatte ihr "Recht am eigenen Bild" verletzt gesehen und einen Anwalt eingeschaltet. Auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte gefordert, auf den Spot zu verzichten.

Stotternder Stoiber

Stoiber hatte sich bei seinem Auftritt in der Talkshow mehrfach versprochen. An verschiedenen Stellen des Interviews war der Politiker ins Stottern geraten.

SPD-Bundesgeschäftsführer Mattias Machning hatte laut "Bild am Sonntag" den Kinospot mit Ausschnitten aus der Fernsehsendung bereits in Auftrag gegeben. Ein erster Rohschnitt wurde schon im Fernsehen präsentiert.

„Hier wird widerrechtlich ein überparteiisches und unabhängiges Diskussionsforum für den Wahlkampf missbraucht“, beklagte Christiansen.

Ob die Sozialdemokraten gänzlich von ihrem Plan Abstand genommen haben, ist unterdessen unklar. "Selbstverständlich werden wir die Persönlichkeitsrechte von Frau Christiansen achten und alle anderen rechtlichen Fragen sorgfältig bedenken", erklärte Machning. "Die SPD wird aber nicht darauf verzichten, Herrn Stoiber im Original-Ton vorzuführen", fügte er hinzu. Es gebe dafür genügend andere Auftritte von Stoiber.

Quelle: ntv.de

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