Politik

Verzicht auf Studiengebühren SPD will Bildung für alle

Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat die Union aufgefordert, in von ihr regierten Ländern auf Studiengebühren zu verzichten. "Deutschland kann seinen Wohlstand angesichts des einsetzenden Fachkräftemangels nur bewahren, wenn es gute Bildung für alle bietet und diese nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig macht", sagte Beck in Berlin.

Die Gesellschaft könne es sich "schlicht nicht leisten, Talente und Fähigkeiten junger Menschen ungenutzt zu vergeuden. Das hat etwas mit sozialer Gerechtigkeit zu tun, aber auch mit ökonomischer Vernunft." Nach Erhebung des Statistischen Bundesamtes haben in den vergangenen Jahren immer mehr Abiturienten auf ein Studium verzichtet - insbesondere in Bundesländern mit Studiengebühren.

Beck sagte, die Union müsse aufpassen, "dass sie nicht leichtfertig die Bildungschancen von Kindern und jungen Menschen verspielt und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit Deutschlands gefährdet". Die SPD habe im Bund das Ganztagsschulprogramm und den Rechtsanspruch für Kinderbetreuung durchgesetzt. Der SPD-Chef: "Wir haben mit der Wirtschaft den Ausbildungspakt geschlossen. Wir haben das Bafög erhöht und lehnen Gebühren für das Erststudium ab."

In Hamburg, wo am 24. Februar ein neuer Senat gewählt wird, zeige sich die CDU "äußerst kreativ bei der Entwicklung immer neuer, zusätzlicher Gebühren vom Kindergarten über die Schule bis hin zum Hochschulstudium", kritisierte Beck. "Das Ergebnis dieser CDU-Politik beim gleichzeitigen Abbau von über 800 Lehrerstellen ist, dass rund 11 Prozent in manchen Vierteln bis zu 40 Prozent der Jugendlichen ohne Schulabschluss ins Leben geschickt werden und rund 30 Prozent der Schüler nicht ausreichend lesen können."

Beck fügte mit Blick auf unionsregierte Länder hinzu: "Mich wundert es auch, wie man eine Verkürzung der Schulzeit beschließen kann, ohne sich darum zu kümmern, wie Schüler, Lehrer und Eltern es bewältigen sollen, denselben Stoff in kürzerer Zeit zu bewältigen."

Quelle: ntv.de

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