"Die Zeit ist noch nicht reif" SPD will Rente mit 67 verschieben
31.12.2011, 06:40 Uhr
Ab Januar 2012 wird das Renteneintrittsalter schrittweise erhöht.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Chancen für Ältere auf dem Jobmarkt sind nicht gerade rosig. Aus diesem Grund wollen die Sozialdemokraten das Renteneintrittsalter erst dann erhöhen, wenn die Hälfte der über 60-Jährigen Arbeit hat. Die neue geschönte Arbeitslosenstatistik bietet nun neues Futter im Kampf gegen die Einführung des Gesetzes, das morgen in Kraft treten soll.
In der Debatte um ältere Erwerbslose, die in der Arbeitslosenstatistik des Bundes nicht erfasst werden, wollen die Sozialdemokraten die Einführung der Rente mit 67 hinauszögern. "Die neuen Zahlen belegen, dass die Zeit für die Rente mit 67 noch nicht reif ist", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD, Garrelt Duin, der "Bild". Die SPD sei deshalb für eine Verschiebung der Einführung, bis Ältere eine echte Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten.
Zum 1. Januar 2012 tritt das Gesetz zur Rente mit 67 in Kraft. Es sieht vor, dass sich das reguläre Renteneintrittsalter pro Jahr zunächst um einen Monat nach hinten schiebt, ab 2024 sind es dann pro Jahr zwei Monate. Ab dem Jahr 2031 liegt der Renteneintritt dann bei vollen 67 Jahren. Das Gesetz war 2007 von der damaligen großen Koalition aus Union und SPD beschlossen worden. Damit reagierte die Politik auf die steigende Lebenserwartung und die abnehmende Zahl der Beitragszahler aufgrund der demografischen Entwicklung.
Die Bundesregierung hatte zuvor in einer Antwort auf eine Grünen-Anfrage bestätigt, dass mehr als 100.000 Arbeitslose über 58 Jahre im November nicht als arbeitslos erfasst wurden, weil sie seit mehr als einem Jahr kein Jobangebot auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten haben.
Quelle: ntv.de, AFP