Warten wir den Sonntag ab Saar-Grüne schweigen
08.10.2009, 22:40 UhrDie Grünen im Saarland halten sich weiter offen, wem sie zur Macht verhelfen wollen. Landeschef Hubert Ulrich informierte in Saarlouis bei der letzten von drei Regionalkonferenzen die Basis über die Sondierungsgespräche. Ulrich will sich erst kurz vor dem entscheidenden Parteitag am Sonntag auf sein bevorzugtes Dreierbündnis im Landtag festlegen. Von den Grünen hängt ab, ob das Saarland weiter von Peter Müller (CDU) regiert wird oder ob Heiko Maas (SPD) neuer Ministerpräsident wird.
Beschluss am Sonntag

Ministerpräsident Müller braucht die Stimmen der Grünen, um weiter regieren zu können.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
"Wir werden das am Sonntag im Landesvorstand beschließen", sagte Ulrich nach dem Treffen. Danach werden die Delegierten entscheiden, ob sie Verhandlungen für eine "Jamaika"-Koalition mit CDU und FDP oder für ein Linksbündnis mit SPD und Linkspartei eingehen wollen. Details aus den nicht-öffentlichen Veranstaltungen drangen kaum an die Öffentlichkeit. Auch eine Empfehlung an die Basis gab es nicht.
Was geht, was geht nicht
Auf allen Veranstaltungen seien die Inhalte besprochen worden. Es sei abgewogen worden, "was geht da, was geht dort, wo liegen die Chancen, wo liegen die Gefahren", sagte Ulrich. Dabei sei die Stimmung meist recht ausgeglichen gewesen. Die Teilnehmer zeigten sich aber überrascht, wie weit vor allem CDU und FDP, aber auch SPD und Linke den Grünen entgegen gekommen seien.
Die Grünen können nach der Landtagswahl Ende August mit ihren drei Abgeordneten beiden Varianten zur Macht verhelfen. Ihnen sollen in beiden Varianten zwei Ministerien angeboten worden sein.
Spekulationen zu Lafontaine

Bei den Saar-Grünen gilt eine mögliche Rückkehr Oskar Lafontaines eher als Drohung denn als Hilfe.
(Foto: ZB)
Für Aufregung in Saarlouis sorgten Berichte, nach denen Oskar Lafontaine seinen Posten als Fraktionschef der Linken im Bundestag für ein stärkeres Engagement im Saarland aufgeben will. Laut einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" könnte er bei der Sitzung der Bundestagsfraktion am Freitag auf eine Kandidatur verzichten, um im Fall einer rot-rot-grünen Regierung die Saar-Linke zu führen.
Grünen-Chef Ulrich wird ein extrem schlechtes Verhältnis zu Lafontaine nachgesagt. Ein Vertreter der Grünen-Spitze im Saarland sagte, er sehe die endgültige Rückkehr Lafontaines ins Saarland "eher als Drohung denn als Hilfe". Lafontaine habe im Wahlkampf heftig gegen die Grünen an der Saar gekämpft.
Quelle: ntv.de, dpa