Politik

"Schwerer seelischer Druck" Saberi stundenlang verhört

In ihrem ersten Interview seit ihrer Freilassung aus iranischer Haft hat die US-iranische Journalistin Roxana Saberi über ihre Festnahme, Haft und Verhöre durch den iranischen Geheimdienst berichtet.

Saberis Verhaftung hatte die Beziehungen zu den USA weiter verschlechtert.

Saberis Verhaftung hatte die Beziehungen zu den USA weiter verschlechtert.

(Foto: AP)

Von Anfang an sei ihr Spionage für die USA vorgeworfen worden, sagte Saberi dem US-Rundfunksender NPR. Da niemand von ihrer Festnahme gewusst habe und sie mit niemandem Kontakt aufnehmen durfte, habe sie schließlich aus Angst eine Falschaussage gemacht und den Vorwurf der Spionage bestätigt.

 

Niemand habe beobachtet, wie sie am 31. Januar von vier Männern des iranischen Geheimdienstministeriums aus ihrer Wohnung geholt worden sei, berichtete Saberi. Noch am selben Tag sei sie in das Evin-Gefängnis am Stadtrand von Teheran gebracht worden, in dem viele politische Gefangene inhaftiert sind. In den ersten Tagen sei sie von früh bis spät von bis zu vier Männern verhört und bedroht worden. Sie sei "schwerem psychologischen und seelischen Druck" ausgesetzt, aber nicht körperlich gefoltert worden, sagte Saberi. Die Tage in Isolationshaft seien die schwerste Zeit gewesen. "Ich habe viel gebetet, so viel wie nie zuvor in meinem ganzen Leben."

"Einige der bewundernswertesten Frauen"

 

Nach mehreren Wochen sei sie in eine Zelle mit "anderen politischen Häftlingen" gekommen. Darunter seien "einige der bewundernswertesten Frauen nicht nur des Irans, sondern der Welt" gewesen, die ihr Kraft gegeben hätten, sagte die Journalistin.

 

Saberi war am vergangenen Freitag nach mehr als drei Monaten in iranischer Haft in die USA zurückgekehrt. Saberis achtjährige Haftstrafe wegen Spionage war in eine zweijährige Bewährungsstrafe umgewandelt worden.

Quelle: ntv.de, AFP

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