Asylantrag in Österreich Saddams Neffe aufgegriffen
22.06.2012, 16:46 Uhr
Hier gerät Husseins Neffe in die Hände der Polizei.
(Foto: dpa)
Bashar N. hat Angst, dass ihn jemand tötet. Er ist der Neffe des hingerichteten irakischen Diktators Saddam. In Österreich erbittet er Asyl, nachdem er von der Polizei aufgegriffen wurde.
Die österreichische Polizei hat einen Neffen des früheren irakischen Diktators Saddam Hussein aufgegriffen. Der 42-Jährige, der bei einer Routinekontrolle in Traiskirchen rund 20 Kilometer südlich von Wien keinen Pass vorweisen konnte, stellte daraufhin einen Asylantrag. Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, sagte, die Identität sei durch einen Abgleich der Fingerabdrücke mit einer irakischen Fahndungsliste zweifelsfrei nachgewiesen worden.
Der Mann sei im Irak seit 2006 zur Fahndung ausgeschrieben gewesen, dem Jahr, als der frühere Diktator hingerichtet wurde. Gesucht wurde er wegen seiner "Zugehörigkeit zur damaligen Herrscherfamilie und Straftaten, die sich aus dem Zusammenhang ergeben", sagte Grundböck.
Der Mann, dessen Name mit Bashar N. angegeben wurde, war gemeinsam mit zwei weiteren Irakern in eine Polizeikontrolle geraten. Dabei hatten die drei Männer angegeben, sie seien am Donnerstag mit dem Flugzeug über Istanbul nach Österreich eingereist. Die Schlepper hätten ihnen dann die Pässe abgenommen. Sie wollten in Österreich Asyl beantragen.
Die österreichischen Behörden prüfen nun zunächst, ob sie für ein Asylverfahren zuständig sind. Der Verwandte Saddam Husseins sei auf seinen Wunsch hin an einen geheimen Ort in Österreich gebracht worden. "Er hat Angst, erkannt zu werden, und befürchtet Gefährdung", sagte der Ministeriumssprecher.
Quelle: ntv.de, dpa