Politik

Regierung lässt es krachen Sarkozy angezählt

Die französische Regierung ist durch Affären um teure Zigarren, Immobilien und Flüge angeschlagen. Zwei Staatssekretäre nehmen ihren Hut. Präsident Sarkozy plant eine Umbildung seiner Mannschaft.

Sarkozy kündigte eine Umbildung der Regierung an.

Sarkozy kündigte eine Umbildung der Regierung an.

(Foto: REUTERS)

Zigarren von Steuergeldern sowie eine Immobilien- und Flugaffäre haben zwei französische Regierungsmitglieder den Job gekostet. Die Staatssekretäre Christian Blanc und Alain Joyandet reichten bei Präsident Nicolas Sarkozy ihren Rücktritt ein.

Der zum Rücktritt gedrängte Blanc sprach von beispielloser Lynchjustiz gegen ihn und die Regierung. Der für die Entwicklung der Hauptstadtregion zuständige Staatssekretär hatte für unangenehme Schlagzeilen gesorgt, weil er innerhalb eines knappen Jahres auf Staatskosten für 12.000 Euro Zigarren gekauft hatte. Erst als die Sache bekannt wurde, überwies Blanc einen Teil der Summe zurück.

Christian Blanc (l.) und Alain Joyandet haben es sich gutgehen lassen und müssen nun die Konsequenzen ziehen.

Christian Blanc (l.) und Alain Joyandet haben es sich gutgehen lassen und müssen nun die Konsequenzen ziehen.

(Foto: AP)

Sein Parteifreund Joyandet zog Unmut auf sich, indem er mit einem Privatjet für knapp 117.000 Euro zu einer Haiti-Konferenz nach Martinique flog. Zudem soll der für Entwicklungszusammenarbeit zuständige Staatssekretär eine illegale Baugenehmigung für die Erweiterung seiner Privatvilla bekommen haben.

Wer im Glashaus sitzt ...

Weiterhin unklar ist die Zukunft von Regierungspolitikern wie Eric Woerth und Rama Yade. Auch sie stehen wegen Affären im Kreuzfeuer der Kritik. Arbeitsminister Woerth wird verdächtigt, in die mutmaßliche Steuerhinterziehung der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt verwickelt zu sein. Sport-Staatssekretärin Rama Yade lästerte erst über die Unterbringung der französischen Nationalmannschaft in einem südafrikanischen Luxushotel, dann stellt sich heraus, dass für die Politikerin ein noch viel teureres Zimmer reserviert worden war.

Sarkozy hatte erst in der vergangenen Woche Druck aufgebaut und für Oktober eine Kabinettsumbildung angekündigt. Bei dieser sollten die Konsequenzen aus dem Verhalten einiger Regierungsmitglieder gezogen werden, hieß es.

Quelle: ntv.de, dpa

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