Politik

Polizei sorgt in Paris für Ruhe Sarkozy will hart vorgehen

Nach den schweren Krawallen der vergangenen Nächte in mehreren Vorstädten nördlich von Paris ist die befürchtete Ausweitung des Konfliktes ausgeblieben. Nachdem jugendliche Randalierer aus dem Einwanderermilieu am Dienstagabend in Villiers-le-Bel und Goussainville erneut Autos und Mülleimer in Brand gesteckt hatten, kehrte nach einem massiven Polizeieinsatz in der Nacht zum Mittwoch wieder Ruhe ein.

Präsident Nicolas Sarkozy kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Randalierer an. Entzündet hatten sich die Krawalle am Tod zweier Jugendlicher, die auf einem nicht zugelassenen Kleinmotorrad am Sonntag in Villiers-le-Bel mit einem Polizeiauto kollidiert waren. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatten sie die Vorfahrt missachtet.

Jugendliche in mehreren Pariser Vororten zündeten in den folgenden beiden Nächten Autos und Gebäude an. Bei Straßenschlachten mit Polizisten wurden nach Polizeiangaben mehr als 100 Beamte verletzt. Ein Polizist wurde offenbar durch einen Schuss schwer verletzt. Sarkozy bezeichnete die Tat als "versuchten Mord". "Diejenigen, die auf Beamte geschossen haben, werden sich vor dem Schwurgericht wiederfinden", sagte er nach einem Besuch des Polizisten in einer Klinik.

"Das kann man nicht tolerieren, auch wenn der Tod der beiden Jugendlichen auf dem Motorrad tragisch war." Anschließend empfing Sarkozy die Eltern der beiden 15 und 16 Jahre alten Opfer im lysepalast. Mit Premierminister Franois Fillon, Innenministerin Michle Alliot-Marie und der Staatssekretärin für Stadtentwicklung, Fadela Amara, beriet er über das weitere Vorgehen. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang werde ein Untersuchungsrichter leiten, kündigte Sarkozy an. Bei den wochenlangen Krawallen in französischen Einwanderervorstädten im Herbst 2005 hatte Sarkozy als damaliger Innenminister angekündigt, die Vorstädte "mit dem Kärcher vom Gesindel zu befreien".

Mehr als 20 Randalierer wurden in der Nacht zum Mittwoch festgenommen. Bereits am Dienstag waren vier Jugendliche in einem Schnellverfahren zu Haftstrafen von bis zu zehn Monaten verurteilt worden. Am Dienstagabend weiteten sich die Krawalle vorübergehend auf die südwestfranzösische Stadt Toulouse aus. Unbekannte Täter steckten mehrere Autos in Brand und legten Feuer in einer Bibliothek. Nach Angaben der Regierung sollte auch in der Nacht zum Donnerstag ein Großeinsatz der Polizei in Villiers-le-Bel und den Nachbargemeinden für Sicherheit sorgen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen