Politik

Missbrauch bei Ein-Euro-Jobs Scharfe Kritik an Job-Centern

Der Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik an der Arbeit der Job-Center. Neben Mängeln in der Beratung der Arbeitsuchenden kritisiere der Rechnungshof Missbrauch mit den Ein-Euro-Jobs, berichtete die "Hannoversche Allgemeine Zeitung". Die Zeitung zitiert aus einem Bericht der Rechnungsprüfer für den Bundestag.

Hartz-IV-Empfänger warteten demnach im Durchschnitt neun Wochen vom Leistungsbeginn an auf ein qualifiziertes Erstgespräch bei einem Vermittler. Bis zu einer schriftlichen Vereinbarung zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt vergingen durchschnittlich 16 Wochen. In jedem dritten Fall würden überhaupt keine Eingliederungsvereinbarungen geschlossen.

"Gravierende Mängel"

Auch bei drohender Langzeitarbeitslosigkeit von mehr als einem Jahr würden Arbeitsuchende schlecht betreut. In einem Drittel der Fälle hätten die Vermittler in den letzten drei Monaten des Bezugs von Arbeitslosengeld I die weitere Beratung eingestellt. Von der letzten Beratung bis zum ersten Gespräch bei den Hartz-IV-Stellen vergingen durchschnittlich 139 Tage, zitierte die Zeitung weiter aus dem Prüfbericht. Die aufgedeckten "gravierenden Mängel" bei Prüfungen in Berlin, Hannover, Köln, München und Stuttgart seien weitgehend unabhängig davon, ob die Leistungen von der Bundesagentur für Arbeit oder kommunalen Trägern erbracht worden waren.

Extremen Missbrauch stellten die Prüfer bei den Ein-Euro-Jobs fest, für die mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben wurde: Bei zwei Drittel der geprüften Maßnahmen sei mindestens eine Fördervoraussetzung nicht erfüllt gewesen.

Quelle: ntv.de

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