Politik

Gespräche über Nahost Scharon in Moskau

Israels Ministerpräsident Ariel Scharon wird heute zu einem dreitägigen Russland-Besuch in Moskau erwartet. Nach Angaben eines israelischen Sprechers soll es in diversen Gesprächen mit der russischen Regierung vor allem um die Lage in den Palästinensergebieten und einen möglichen Irak-Krieg gehen. Russland ist zusammen mit den USA Schirmherr des Nahost-Friedensprozesses.

Am Montag soll Scharon mit Präsident Wladimir Putin zusammentreffen, zu dem er enge Beziehungen unterhält. Umstritten sind in Israel gemeinsame russische Atom-Projekte mit Iran. Die israelische Regierung befürchtet, dass Iran dadurch an Massenvernichtungswaffen kommt.

Chef von PFLP-Arm tot

Unterdessen dauert die Gewalt in der Krisenregion an: In der Nacht zum Sonntag kam ein lokaler Chef des bewaffneten Armes der radikalen Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) im Westjordanland ums Leben. Der 24-jährige Kader Diab sei in Tulkarem getötet worden, als er mit einem Sprengsatz hantierte, berichteten palästinensische Sicherheitskräfte. Diab sei der örtliche Chef des Kommandos "Abu Ali Mustafa" gewesen. Er wurde den Angaben zufolge von der israelischen Armee gesucht.

Der bewaffnete Arm wurde nach PFLP-Chef Abu Ali Mustafa benannt, der im August vergangenen Jahres bei einem gezielten israelischen Angriff in Ramallah im Westjordanland getötet wurde.

Demonstration gegen Besatzung

Am Samstag hatten im Westjordanland hunderte Palästinenser trotz Ausgehverbots für ein Ende der israelischen Besatzung demonstriert. Die Kundgebungen in Ramallah, Nablus und Bethlehem fanden zum zweiten Jahrestag der Intifada statt. Seit Beginn des palästinensischen Aufstands am 28. September 2000 kamen mehr als 1.800 Palästinenser und 620 Israelis ums Leben.

In einer Erklärung aus israelischer Haft kündigte der palästinensische Politiker Marwan Barghuti an, dass der Widerstand gegen die israelische Besetzung fortgesetzt werde.

Auslöser der Intifada war ein Besuch des damaligen israelischen Oppositionsführers Ariel Scharon auf dem Tempelberg in Jerusalem, der von den Palästinensern als Provokation aufgefasst wurde.

Bush dringt auf Ende der Arafat-Belagerung

Unterdessen forderte US-Präsident George W. Bush nach Angaben aus US-Regierungskreisen Israels Regierungschef Scharon in einer persönlichen Botschaft auf, die Belagerung des Amtssitzes von Palästinenser-Präsident Jassir Arafat zu beenden.

Wie die "Washington Post" meldet, drängte Bush in der Nachricht auf ein rasches Ende der Belagerung. Die US-Regierung habe Scharon zudem mitgeteilt, dass sein Vorgehen direkte Auswirkungen auf die Irak-Politik der USA habe.

Quelle: ntv.de

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