Nahost-Krise Scharon lehnt EU-Plan ab
05.09.2002, 00:01 UhrDer israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat einen neuen Nahost-Friedensplan der Europäischen Union abgelehnt.
Wie die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf den Armeesender berichtete, nannte Scharon den Zeitablauf "unrealistisch". Palästinenserpräsident Jassir Arafat hatte dagegen den EU-Fahrplan, der die Schaffung eines Palästinenserstaates bis zum Jahr 2005 vorsieht, im Prinzip akzeptiert.
Scharon hatte zuvor erstmals ein Durchbruch zum Nahost-Frieden für möglich gehalten. Die Palästinenser begännen einzusehen, dass sie mit Gewalt ihre Ziele nicht erreichen könnten, sagte Scharon im israelischen Fernsehen. Der palästinensische Arbeitsminister Ghassan el Chatib nannte die Aussage "Blödsinn".
Scharon sagte im Fernsehen: "Jetzt sehe ich erstmals die Möglichkeit für einen Durchbruch für ein politisches Abkommen. Das wird keine einfache Sache oder leichte Sache, aber es gibt eine Möglichkeit." Auf die Frage, mit wem er verhandeln wolle: "Mit Palästinensern, die zu dem Schluss gekommen sind, dass sie mit Terror nichts erreichen können." Chatib sagte dagegen der Nachrichtenagentur Reuters: "Diese Aussage soll nur weltweit die öffentliche Meinung täuschen und den Staatsterror verdecken, den Scharons Regierung uns antut."
Quelle: ntv.de