Neue Regierung für Irak Schiiten bilden Bündnis
05.05.2010, 11:20 UhrDas Bündnis des irakischen Ministerpräsidenten Al-Maliki und die Allianz der religiösen Schiiten-Parteien schließen sich zusammen. Damit bilden die schiitischen Parteien, die bei der Parlamentswahl am 7. März noch gegeneinander angetreten waren, erneut die größte Fraktion.

Maliki wollte das Wahlergebnis zunächst nicht akzeptieren, jetzt bildet er eine Allianz, um weiter regieren zu können.
(Foto: AP)
Mehr als zwei Monate nach der Parlamentswahl im Irak scheint die Regierungsbildung voranzukommen. Die beiden größten Schiiten-Gruppen hätten sich darauf verständigt, eine Allianz zur Bildung eines einzelnen Blocks im Parlament einzugehen, berichtete ein Regierungsbeamter. Es handele sich um das Wahlbündnis des Ministerpräsidenten Nuri Al-Maliki und die Irakische Nationalallianz (INA), der enge Kontakte zum einstigen Kriegsgegner Iran nachgesagt werden. Wer künftiger Ministerpräsident sein werde, sei noch nicht geklärt worden. Die beiden Gruppen würden einen gemeinsamen Kandidaten nominieren.
Experten zufolge könnte dieser Schritt die ins Stocken geratenen Verhandlungen über eine neue Regierung vorantreiben und damit die Ängste vor einer Rückkehr der Gewalt beseitigen.
Bei der Parlamentswahl war Malikis Bündnis auf 89 Mandate gekommen, während INA 70 Sitze erhielt. Das säkulare Bündnis des ehemaligen Regierungschefs Ijad Allawi, Irakija, kam auf 91 Mandate. Bei der Abstimmung erreichte keine Partei die 163 Sitze, die zur Bildung einer Regierung nötig wären. Derzeit finden Neuauszählungen im Gebiet Bagdads statt.
Quelle: ntv.de, rts/dpa