Nach Kokain-Vorwüfen Schill stoppt NDR
20.02.2002, 18:13 UhrHamburgs Innensenator Ronald Schill hat nach den Kokain-Vorwürfen eines anonymen Zeugen in dem TV-Magazin "Panorama" eine Einstweilige Verfügung gegen den Norddeutschen Rundfunk (NDR) erwirkt. Das Landgericht Hamburg verbot dem NDR auf Antrag Schills, die Kokain-Vorwürfe "selbst oder durch Dritte" wiederholen zu lassen, teilte die Staatliche Pressestelle mit.
Bei Zuwiderhandlungen droht dem NDR ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro (489.000 Mark). Ein NDR-Sprecher sagte, der Sender werde die Entscheidung prüfen und gegebenenfalls rechtliche Schritte dagegen einleiten.
Schill betonte, mit dem Gerichtsbeschluss werde seine Auffassung bestätigt, "dass die Redaktion des Panorama-Magazins in schlimmer Weise gegen ihre journalistische Sorgfaltspflicht verstoßen hat." Er erwarte nun ein Ende der Diffamierungskampagne gegen seine Person. Schill sieht sich durch das am Montag bekannt gewordene negative Ergebnis einer Haaranalyse des Instituts für Rechtsmedizin in München vom Vorwurf des Kokainmissbrauchs entlastet.
Am 7. Februar hatte der "Panorama-Zeuge" anonym behauptet, Schill habe auch bei einer Party nach der Bürgerschaftswahl am 23. September 2001 "weißes Pulver auf das Zahnfleisch aufgetragen ".
Quelle: ntv.de