Offensiv zur Sache Schill will 20 Prozent
03.02.2002, 00:00 UhrZum Abschluss ihres ersten Landesparteitages außerhalb von Hamburg hat die Schill-Partei am Sonntag in Halle die Kandidatenliste für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt aufgestellt.
Der Hamburger Klinik-Unternehmer Ulrich Marseille war am Samstag zum Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 21. April gewählt worden. Die Partei Rechtsstaatlicher Offensive (PRO) strebt trotz schlechter Umfragen ein zweistelliges Ergebnis an. "Ich rechne mit 20 Prozent", sagte der Parteigründer und Hamburger Innensenator Ronald Schill.
Jüngste Erhebungen sehen die Partei in Sachsen-Anhalt allerdings nur bei zwei Prozent. Das habe daran gelegen, dass seine Sympathisanten nicht wussten, dass die "Schill-Partei" hinter dem eigentlichen Parteinamen "Rechtsstaatliche Offensive" stecke, so Schill. Deshalb werde man in Sachsen-Anhalt auch als "Schill-Partei" antreten.
Schill hatte vehement für Marseille als "Aushängeschild" der Partei in Sachsen-Anhalt geworben und diesen als "unternehmerische Lichtgestalt" bezeichnet. Der 47-jährige Marseille ist indes wegen juristischer Streitigkeiten - etwa um den Kauf von Plattenbauwohnungen und um Fördermittel für Seniorenheime in Millionenehöhe - nicht unumstritten.
Ob die PRO bei der Bundestagswahl im September antreten wird, ließ Schill weiter offen. "Wir entscheiden eine Woche nach der Landtagswahl." Die Schill-Partei hat in Sachsen-Anhalt nach eigenen Angaben derzeit 788 Mitglieder.
Schill forderte einen Machtwechsel in Halle und bot der CDU eine Zusammenarbeit an. Der von der PDS tolerierten SPD-Regierung unter Ministerpräsident Reinhard Höppner warf er Versagen und Unfähigkeit vor.
Quelle: ntv.de