Präsidentenwahl in Ost-Timor Schlangen vor Wahllokalen
09.05.2007, 07:54 UhrGut eine halbe Million Menschen sind in Ost-Timor aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Vor den Wahllokalen des südostasiatischen Inselstaates bildeten sich schon am frühen Morgen lange Schlangen. Die Stimmung war nach Angaben von Augenzeugen gut und die Lage ruhig. Der Wahlkampf verlief friedlich und beide Kandidaten haben versichert, das Ergebnis zu akzeptieren.
Zur Wahl stehen der Friedensnobelpreisträger Jose Ramos Horta und der einstigen Untergrundkämpfer Francisco "Lu Olo" Guterres. Die Stichwahl war nötig geworden, weil in der ersten Wahlrunde Anfang April kein Kandidat die absolute Mehrheit erhielt. Der unabhängige Ramos-Horta gilt als Favorit.
Es ist die erste Präsidentenwahl seit der Unabhängigkeit des Landes 2002. Der Amtsinhaber Xanana Gusmao war noch unter UN-Aufsicht gewählt worden. Ost-Timor stand Jahrhunderte unter portugiesischer Kolonialherrschaft. Nach dem Abzug der Portugiesen marschierten 1975 indonesische Truppen ein. 1999 entschieden sich die Einwohner in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit. Milizen und Indonesier randalierten daraufhin und zerstörten weite Teile der Infrastruktur.
Quelle: ntv.de