Politik

Frontex-Einheit in Griechenland Schleuser feuern auf Bundespolizisten

Während eines Versuchs, Migranten über einen Fluss von der Türkei nach Griechenland zu bringen, beschießen Schleuser eine Frontex-Einheit. Darunter sind auch zwei Bundespolizisten. Die bemerkten schon zuvor verdächtige Bewegungen am anderen Ufer.

Deutsche Frontex-Soldaten an der türkisch-griechischen Grenze Ende vergangenen Jahres.

Deutsche Frontex-Soldaten an der türkisch-griechischen Grenze Ende vergangenen Jahres.

(Foto: picture alliance / dpa)

Schleuser haben am griechisch-türkischen Grenzfluss Evros - der türkische Name ist Meric - das Feuer auf Beamte der europäischen Grenzagentur Frontex eröffnet, unter ihnen auch zwei Bundespolizisten. Wie die griechische Polizei mitteilte, wurde niemand verletzt. Die Schleuser hatten den Angaben zufolge mit Jagdwaffen auf die Grenzschützer geschossen, als eine Gruppe illegaler Einwanderer von der türkischen Seite aus den Fluss überqueren wollte.

In der betroffenen Frontex-Einheit seien auch zwei Deutsche gewesen, erklärte das Bundesinnenministerium und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Welt". Die Bundespolizisten seien wohlauf, sagte ein Sprecher in Berlin. Nach dem Zwischenfall seien sie psychologisch betreut worden.

Die Grenzschützer hatten griechischen Angaben zufolge bereits in der Nacht zum Freitag bemerkt, dass sich auf der türkischen Seite des Flusses viele Migranten sammelten. Drei griechische und zwei deutsche Beamte seien daraufhin auf einer Flussinsel bei der Ortschaft Tychero in Stellung gegangen, um den Grenzübertritt nach Griechenland zu verhindern. Als die Schleuser und die illegalen Einwanderer sie bemerkten, hätten sie sich zunächst versteckt.

Türkische Armee greift ein

Am Vormittag hätten die Schleuser versucht, sich der Insel mit einem Schlauchboot zu nähern. Als sie die Beamten sahen, hätten sie aus rund 100 Meter Entfernung mit Jagdgewehren das Feuer auf sie eröffnet. Die Beamten hätten sich rechtzeitig in Deckung begeben können und das Feuer nicht erwidert. Die griechischen Behörden alarmierten die türkische Armee, die insgesamt 97 Menschen festnahm.

Seit Beginn des Frontex-Einsatzes an der griechisch-türkischen Grenze im Herbst 2010 ist der Flüchtlingsstrom aus der Türkei nach Griechenland nach offiziellen Angaben erheblich eingedämmt worden. Dennoch versuchen Schleuserbanden immer wieder, Migranten in das EU-Land Griechenland zu bringen.

Quelle: ntv.de, dpa

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