Politik

"Kommunikatives Versagen" Schönbohm attackiert Jung

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hat Verteidigungsminister Franz-Josef Jung "kommunikatives Versagen" beim Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr vorgeworfen. "Es rächt sich in der Politik immer, wenn man sich schwammig ausdrückt", sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Die Welt". Bei der Vermittlung des Bundeswehreinsatzes könne man sich um klare Begriffe nicht drücken, sagte der ehemalige General.

Auf die Frage, ob die Betonung des humanitären Aspekts des Bundeswehreinsatzes durch Jung richtig sei, sagte Schönbohm: "Wer aufbauen und schützen will, der muss dafür erst einmal kämpfen. Wir dürfen die Gefahren nicht totschweigen, sondern müssen öfters und immer wieder erläutern, warum wir dort stehen." Er habe gerade bei der Beerdigung eines gefallenen Soldaten die Trauer der Angehörigen erlebt. "Die müssen wissen, warum unsere Soldaten ihr Leben riskieren, und das geht nur über mehr öffentliche Anerkennung dieses Einsatzes."

Schönbohm ging davon aus, dass künftig auch das Land Bayern Polizeibeamte nach Afghanistan schicken wird. Die bisherige Weigerung dies zu tun, sei auf Dauer nicht akzeptabel. "Wir haben das mit den Kollegen erörtert, und es gibt klare Signale, dass Bayern sich künftig wie alle anderen daran beteiligen wird. Das ist auch nötig", sagte Schönbohm.

Quelle: ntv.de

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