Politik

Mordfall Buback Schoss eine Frau?

Der Hinweis, eine Frau könnte den Mord an Siegfried Buback im Jahr 1977 begangen haben, ist für die Bundesanwaltschaft offenbar nicht neu. "Das war damals eine zentrale Frage", sagte ein früherer Ermittler der dpa. Der Sohn des von den RAF-Terroristen ermordeten Generalbundesanwalts, Michael Buback, hatte in mehreren Fernsehsendungen einen unmittelbaren Zeugen des Anschlags zitiert, der damals gesagt haben soll, dass der Todesschütze auf dem Beifahrersitz des für die Tat benutzten Motorrads eine Frau gewesen sein könnte.

Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart hatte die Hinweise im Gesamtkontext der zahlreichen Zeugen, die unter anderem Knut Folkerts bei der Anschlagvorbereitung identifiziert hatten, für nicht überzeugend gehalten.

Als unmittelbar am Anschlag Beteiligte gelten laut OLG Christian Klar, Knut Folkerts und Günter Sonnenberg – die genauen Tatbeiträge sind aber offen. Fahrer und Beifahrer des Motorrads trugen Helme und waren nicht zu erkennen. Michael Buback warf nun die Frage auf, warum der Hinweis eines jugoslawischen Gastarbeiters auf eine Frau nicht im Urteil erscheine. Der Ermittler warnte davor, Jahrzehnte später Indizien aus dem komplexen Beweisergebnis herauszupicken und einzeln neu zu bewerten. Im Übrigen würde sich an der Tatbeteiligung von Folkerts dadurch nichts ändern.

Vier Wochen nach dem Anschlag war Verena Becker zusammen mit Sonnenberg festgenommen worden – im Besitz der Tatwaffe. Sie soll nach Medienberichten schon in den 80er Jahren Stefan Wisniewski als Schützen genannt haben, den nun auch der Ex-Terrorist Peter-Jürgen Boock als den Mann auf dem Beifahrersitz nennt.

Quelle: ntv.de

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