Politik

"Arbeit macht frei" Schriftzug in Auschwitz gestohlen

Im ehemaligen deutschen Konzentrationslager Auschwitz stehlen Diebe den zynischen Schriftzug "Arbeit macht frei". Von den Tätern fehlt jede Spur. Nach Angaben des Museumssprechers kann die Tat kein Zufall sein - die Täter müssen genau gewusst haben, was sie taten.

Im Konzentrationslager Auschwitz wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet.

Im Konzentrationslager Auschwitz wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet.

(Foto: dpa)

Vom Eingangstor zum Stammlager des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz ist der metallene Schriftzug "Arbeit macht frei" gestohlen worden. Der Sprecher der Gedenkstätte, Jaroslaw Mensfelt, bestätigte Berichte der polnischen Medien. Die Museumswächter hätten als erste den Diebstahl bemerkt und die Polizei informiert. Von den Tätern fehle jede Spur, sagte der Sprecher. Inzwischen wurde eine Kopie der Original-Tafel, die während der Renovierungsarbeiten angefertigt worden war, angebracht.

Laut Mesfeldt war der Diebstahl kein Zufall. Die Täter seien gut vorbereitet gewesen, sie wüssten, wie man aufs Gelände gelangen und das Symbol abnehmen könne. "Das hat jemand getan, der gut wusste, was er will", sagte der Sprecher.

Israel verurteilt Diebstahl

Der Vorsitzende der zweiten Parlamentskammer des Senats, Bogdan Borusewicz, bezeichnete den Vorfall als "bedauerlich und peinlich". Er hoffe, dass die historische Tafel nicht zerstört werde, sagte der Politiker dem polnischen Rundfunk.

Die israelische Regierung verurteilte den Diebstahl des berüchtigten Schriftzugs mit scharfen Worten. Es handele sich um eine "scheußliche Tat", die auf eine "Entweihung" hinauslaufe, erklärte Vize-Regierungschef Silvan Schalom in Jerusalem. Durch eine solche Tat werde "der Hass und die Gewalt gegen Juden deutlich".

Die zynische Aufschrift "Arbeit macht frei" gilt als Symbol für das tragische Schicksal der Millionen von Häftlingen. Die Tafel war etwa ein halbes Jahr nach der Gründung des Lagers im Juni 1940 auf deutschen Befehl von polnischen Häftlingen angefertigt worden.

In Auschwitz und im zwei Jahre später gegründeten Vernichtungslager im benachbarten Birkenau ermordeten die deutschen Nationalsozialisten mehr als 1,1 Millionen Menschen. Die meisten der Opfer waren Juden aus dem deutsch besetzten Europa.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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