Iran legt auf US-Schiffe an Schüsse knapp verhindert
07.01.2008, 15:37 UhrIm Persischen Golf sind nach einem Bericht des US-Senders CNN amerikanische Marineschiffe von iranischen Booten der Revolutionsgarden "belästigt und extrem provoziert" worden. Danach ereignete sich der Vorfall am Samstag in der Straße von Hormus. Wie CNN unter Berufung auf US-Militärs berichtete, machten die fünf iranischen Boote "bedrohliche Bewegungen": Sie hätten sich den drei Marineschiffen sehr stark genähert, in einem Fall bis auf eine Entfernung von nur etwa 180 Metern.
Zudem hätten die Iraner Funksprüche mit Drohungen ausgesendet. In einem von ihnen habe es geheißen: "Ich gehe Euch an den Kragen. Ihr werdet in ein paar Minuten explodieren." Auf den US-Schiffen seien daraufhin die Geschützstellungen bemannt worden, und Offiziere hätten kurz vor dem Feuerbefehl gestanden, als die iranischen Boote abgedreht seien. Eines habe zuvor weiße Behälter ins Meer abgeworfen. Der Inhalt sei unbekannt, zitierte CNN das US-Militär weiter, das dem Sender zufolge von einer der schwersten Provokationen auf See seit Jahren sprach.
"Normal und natürlich"
Die Regierung in Teheran hat die Angaben grundsätzlich bestätigt. Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass es in der Straße von Hormus zu einer solchen Konfrontation gekommen sei, erklärte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums. Es handle sich daher um einen "normalen und natürlichen" Vorgang. Das Problem habe sich gelöst, nachdem sich beide Seiten identifiziert hätten.
Die Straße von Hormus ist an ihrer schmalsten Stelle 60 Kilometer breit. Sie gilt wegen der Abwicklung des Öltransports von und zu den Häfen in Kuwait, den Arabischen Emiraten und Bahrain als eine der wichtigsten Schifffahrtsstraßen der Welt.
Im März hatte der Iran bei einem anderen Zwischenfall auf See 15 britische Marinesoldaten festgenommen. Die Regierung in Teheran warf den Briten vor, bei der Kontrolle eines Frachtschiffes in iranisches Gewässer vorgedrungen zu sein. Großbritannien wies diese Darstellung als falsch zurück und erklärte, die Marinesoldaten seien in irakischem Gewässer gefahren. Nach zwei Wochen in Gefangenschaft kamen die 15 Briten schließlich frei, was Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad als Geschenk an das britische Volk bezeichnete.
Quelle: ntv.de