Politik

"Apathie und Rhetorik" Schutz für Flüchtlinge gefordert

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die wohlhabenden Länder aufgefordert, mehr für die Flüchtlinge aus dem Irak zu tun. "Die Regierungen machen nichts oder sehr wenig, um den irakischen Flüchtlingen zu helfen", hieß es in einem ai-Bericht, der am Sonntag in London veröffentlicht wurde. Sie vernachlässigten so ihre moralischen, politischen und gesetzlichen Verpflichtungen. Auf eine der größten Flüchtlingskrisen weltweit werde vor allem mit "Apathie und Rhetorik" reagiert.

Die kriegsähnliche Lage im Irak hat nach UN-Angaben mindestens 4,9 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Davon sind rund 2,7 Millionen Binnenflüchtlinge, die meisten anderen gingen nach Jordanien und Syrien. Jordanien und Syrien griffen zu drastischen Maßnahmen, die Zuwanderung zu stoppen, hieß es in dem ai-Bericht weiter. Die Flüchtlinge lebten in großer Armut leben und seien neuen Gefahren wie Kinderarbeit, Prostitution und einer Rückkehr in den Irak ausgesetzt.

Die Organisation kritisierte ferner die Abschiebung irakischer Flüchtlinge durch europäische Länder in gefährliche Regionen ihres Heimatlandes. Anderen würden Hilfen gestrichen, um sie dadurch zu zwingen, in den Irak zurückzukehren. Deutschland wirbt derzeit bei den EU-Partnern für eine verstärkte Aufnahme bedrohter religiöser und ethnischer Minderheiten aus dem Irak. Die Aufnahme soll jedoch nur auf freiwilliger Basis erfolgen. Deutschland schiebt jedoch auch einzelne Flüchtlinge in den Nordirak ab.

Quelle: ntv.de

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