Grüne büßen Wählerstimmen ein Schwarz-Gelb weit vor Rot-Grün
03.07.2013, 07:42 Uhr
Den Grünen würden vorerst weniger Bürger ihre Stimme geben.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach einem kurzen Aufschwung in der vergangenen Woche verliert Kanzlerkandidat Steinbrück wieder an Zustimmung. Auch die Grünen stoppen ihren Aufwärtstrend. Dafür haben nach der jüngsten Forsa-Umfrage die Liberalen allen Grund zum Jubeln.
Der Aufwärtstrend der Grünen ist vorerst wieder vorbei. Die Partei verliert 1 Prozentpunkt und liegt jetzt nur noch bei 14 Prozent. Die Linkspartei kann hingegen 1 Prozentpunkt gutmachen und klettert auf 9 Prozent.
Die Werte der SPD bleiben weiterhin unverändert. Die dritte Woche in Folge liegen die Sozialdemokraten laut "Stern"-RTL-Wahltrend bei nur 22 Prozent. Das ist 1 Punkt niedriger als bei der Bundestagswahl 2009, damals gab es das schlechteste Wahlergebnis der SPD überhaupt. Auch die Umfragewerte der Union bleiben stabil. 41 Prozent würden künftig CDU/CSU wählen. Die FDP bleibt weiterhin knapp über der Fünf-Prozent-Hürde.
Zusammen erreichen Union und FDP damit 46 Prozent und könnten in einem Fünf-Parteien-Parlament eine Koalition bilden. Sie liegen zehn Prozentpunkte vor dem rot-grünem Lager, das lediglich auf 36 Prozent kommt. Zusammen mit den Linken hätten sie 45 Prozent der Wählerstimmen.
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem "Stern", die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass "die FDP auch bei der Bundestagswahl die Fünf-Prozent-Hürde nehmen wird". Zwar hätten die Freidemokraten keinen festen Wählerstamm wie die Grünen, "doch es dürfte genügend Deutsche geben, die eine liberale Partei als notwendig ansehen".
Auch die SPD könne unter den noch unentschiedenen Wählern Stimmen gewinnen, indem sie "an die Loyalität zur Sozialdemokratie appelliert". Die Union dagegen habe ihre Anhänger bereits weitgehend hinter sich gesammelt.
Übrige Parteien bleiben stabil
Die übrigen Parteien machen insgesamt 9 Prozent der Wählerstimmen aus, darunter die Piraten und die Alternative Deutschland (AfD), die sich laut Umfrage stabil jeweils bei 2 Prozent halten.
Bei der Frage nach der Kanzlerpräferenz sinkt Peer Steinbrück um 1 Prozentpunkt wieder auf 19 Prozent. Bundeskanzlerin Angela Merkel verliert ebenfalls 1 Punkt, liegt aber mit 56 Prozent weiter klar vorn. 25 Prozent hingegen würden sich für keinen der beiden entscheiden. Forsa befragte 2501 wahlberechtigte Deutsche vom 24. bis 28. Juni.
Politisches Vertrauen weiterhin gering
Gefragt wurde zudem nach der politischen Kompetenz. 34 Prozent glauben, dass die Union am besten mit den Problemen in Deutschland fertig wird. Der SPD trauen das nur 9 Prozent zu. Die größte politische Kompetenz attestieren den Grünen 3 Prozent der Bürger, bei der FDP ist es 1 Prozent. Mit 50 Prozent traut hingegen die Hälfte aller Bundesbürger keiner Partei zu, die Probleme in Deutschland lösen zu können.
Die Zahl der Bürger, die an eine positive wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland glauben, sank weiter. Nur noch 16 Prozent aller Bundesbürger rechnen damit, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verbessern werden. Allerdings verringerte sich auch die Zahl der Bürger, die an eine Verschlechterung glauben. Sie liegt jetzt bei 43 Prozent. 38 Prozent rechnen mit keiner Veränderung.
Quelle: ntv.de, hmü/AFP