Job-Killer Schwarzarbeit bleibt gefragt
12.02.2009, 06:53 UhrDurch die Umwandlung von Schwarzarbeit in legale Arbeit könnten dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zufolge rund anderthalb Millionen versicherungspflichtige Jobs entstehen. Das geht aus der DGB-Stellungnahme zum elften Schwarzarbeits-Bericht der Bundesregierung hervor. Demnach ist der Umfang der Schwarzarbeit in Deutschland seit dem letzten Bericht von 2005 zwar erneut gesunken. Dennoch sei sie "mit einem Volumen von schätzungsweise fünf bis sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts nach wie vor ein Killer regulärer Beschäftigung", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Von Schwarzarbeit betroffen sind vor allem das Bau-, Taxi- und Transport- sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch Privathaushalte. Ursache für den Rückgang sei die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, aber auch eine effizientere Verfolgung, heißt es in der Stellungnahme zu dem Regierungsbericht, der im Frühsommer veröffentlicht werden soll.
Mindeststandards müssen her
Buntenbach forderte verbindliche Mindeststandards für alle in Deutschland arbeitende Arbeitnehmer - auch wenn sie aus dem Ausland entsandt sind. Dazu zählten in erster Linie Mindestlöhne sowie Tariftreueklauseln im Vergaberecht bei Aufträgen der öffentlichen Hand. Zur Überwachung verlangte sie "eine gesetzlich vorgeschriebene, manipulationssichere Zeiterfassung in Bereichen mit hohem Schwarzarbeitsanteil". Mit Hilfe von "Identitätskarten" könne die tatsächlich geleistete Arbeitszeit überprüft werden. Auch müssten die Bedingungen für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse geändert werden: Häufig komme illegale Beschäftigung in Kombination mit sogenannten Minijobs vor.
Quelle: ntv.de