Impfstoff reicht nicht für Schwangere Schweinegrippe-Gipfel in Berlin
10.11.2009, 20:14 UhrNur jede dritte Schwangere kann mit einer Impfung gegen die Schweinegrippe rechnen. Das folgt aus den Plänen von Bund und Ländern zur Bestellung eines speziellen Impfstoffs gegen den Erreger.
Im Gespräch ist nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bei den Gesundheitsbehörden die Bestellung von 150.000 bis 200.000 Impfdosen. Gemessen an den im vergangenen Jahr in Deutschland lebend geborenen 683.000 Kindern könne somit allenfalls jede dritte Schwangere mit einer Impfung rechnen, schreibt die F.A.Z.
Schwangere sollen nach einer Empfehlung des Robert Koch-Instituts nicht mit den herkömmlichen Impfstoffen behandelt werden, die Konservierungsstoffe und reaktionsverstärkende Zusätze (Adjuvantien) enthalten.
"Impf-Gipfel" der Länder
Über die Unterversorgung mit Impfstoffen will Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) an diesem Mittwoch mit seinen Amtskollegen aus den Ländern auf einem "Impf-Gipfel" reden. In den vergangenen Tagen hatte es aus mehreren Bundesländern Berichte über Engpässe bei der Impfstoffversorgung gegeben.
Außerplanmäßige Ferien
Wegen der Schweinegrippe haben zahlreiche Schüler in Deutschland außerplanmäßig Ferien. Das neue H1N1-Virus legt mancherorts den Unterricht lahm. Dutzende Klassen oder ganze Schulen sind derzeit geschlossen, um dem Erreger Herr zu werden, andere haben schon wieder ihre Tore geöffnet. Viele Kinder und Eltern sind verunsichert, Gesundheitsexperten warnen aber vor Hysterie.
In München starb unterdessen ein 33-jähriger Mann, der mit Schweingrippe-Viren infiziert war, aber eine schwere Vorerkrankung hatte.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa