Politik

"Hängt sie auf" in Uganda Schwulenrechtler ermordet

Für bekennende Homosexuelle besteht in vielen afrikanischen Staaten Lebensgefahr. In Uganda wird nun einer der führenden Kämpfer für die Rechte von Schwulen und Lesben ermordet. Der Täter kann fliehen.

David Kato

David Kato

(Foto: AP)

Einer der führenden Kämpfer für die Gleichberechtigung Homosexueller in Uganda ist in seinem Haus ermordet worden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch teilte unter Berufung auf Zeugen mit, der unbekannte Täter sei am Mittwoch in das Haus von David Kato eingedrungen und habe den Juristen zweimal in den Kopf gescossen. Kato starb auf dem Weg ins Krankenhaus.

Katos Tod sei ein "schmerzlicher Verlust für die Gemeinschaft der Kämpfer für Menschenrechte", sagte Maria Burnett, eine Afrikaexpertin von Human Rights Watch. Die Menschenrechtsorganisation forderte die Polizei auf, den Fall gründlich und unvoreingenommen zu untersuchen.

Michelle Kagari, stellvertretende Afrikadirektorin von Amnesty International, sprach von einem "schockierenden Mord" und nannte das Schweigen der ugandischen Regierung zu schwulenfeindlicher und Hass verbreitender Rhetorik in der Öffentlichkeit des ostafrikanischen Landes Besorgnis erregend. "Nun ist mehr denn je die Zeit, den Ugandern zu versichern, dass die Behörden sie vor Drohungen und Gewalt schützen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung."

Mit dem gleichnamigen Musikmagazin hat dieser "Rolling Stone" nichts zu tun.

Mit dem gleichnamigen Musikmagazin hat dieser "Rolling Stone" nichts zu tun.

(Foto: AP)

Homosexuelle Beziehungen sind in Uganda, wie in den meisten afrikanischen Staaten, illegal. Wer offen schwul oder lesbisch ist, riskiert nicht nur Diskriminierung, sondern auch Gewalt.

Kato hatte erfolgreich Einspruch gegen einen international kritisierten Gesetzentwurf eingelegt, der unter anderem die Todesstrafe für sexuell aktive HIV-positive Homosexuelle vorsah. Er klagte auch gegen das ugandische Boulevardblatt "Rolling Stone", das Ende vergangenen Jahres die Bilder bekennender oder angeblicher Homosexueller mit Namen und Adresse unter der Schlagzeile "Hängt sie auf" veröffentlicht hatte. Katos Bild war damals prominent auf der Titelseite abgedruckt worden.

Quelle: ntv.de, dpa

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