Politik

Drohnen-Angriff vermutet Sechs Tote in Pakistan

Bei einem Angriff auf ein mutmaßliches Versteck der radikalislamischen Taliban im Nordwesten Pakistans sind mindestens sechs Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Wie aus Sicherheitskreisen in der Region verlautete, wurde durch den Raketenbeschuss eine Koranschule im halbautonomen Stammesgebiet Nord-Waziristan zerstört. Unter den Todesopfern seien drei ausländische Extremisten sowie drei einheimische Jugendliche.

Den Angaben zufolge ist unklar, von wo die insgesamt vier Raketen abgefeuert wurden. Anwohner berichteten, dass zum Zeitpunkt des Angriffs Drohnen - von der US-Armee genutzte, unbemannte und mit Raketen bestückte Flugzeuge - über der Region im Grenzgebiet zu Afghanistan gesichtet worden seien. Die Regierung in Islamabad äußerte sich bislang nicht offiziell zu dem Vorfall.

Rückzugsgebiet für Taliban

In der Garnisonsstadt Rawalpindi traf der amtierende Befehlshaber des US-Zentralkommandos (CENTCOM), Generalleutnant Martin E. Dempsey, mit ranghohen pakistanischen Militärs zusammen. Bei den Gesprächen habe die Sicherheitslage in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan im Mittelpunkt gestanden, heißt es in einer Mitteilung des Militärs. Der pakistanische Stabschef, General Tariq Majid, habe zudem dazu aufgerufen, die "Souveränität und territoriale Integrität" Pakistans anzuerkennen.

Die Stammesgebiete auf pakistanischer Seite der Grenze gelten als Rückzugsraum für in Afghanistan aktive Taliban-Kämpfer. Die Regierung in Kabul beschuldigt Pakistan, nicht entschieden genug gegen die Extremisten vorzugehen. Pakistan weist die Vorwürfe zurück und lehnt den Einsatz ausländischer Truppen auf seinem Staatsgebiet ab. Islamabad hat etwa 100.000 Sicherheitskräfte in der Unruhe-Region stationiert. Zuletzt waren Mitte Juni bei einem US-Luftangriff auf einen Militärposten elf pakistanische Soldaten ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de

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