Rente mit 67 steht nicht infrage Seehofer sorgt für Irritation
20.10.2010, 12:23 UhrWer über 50 ist, hat es auf dem deutschen Arbeitmarkt nicht eben leicht. Das fällt nun auch Bayerns Ministerpräsidenten und CSU-Chef Seehofer auf. Seine Schlussfolgerungen mag allerdings nicht mal seine Landesgruppe teilen.

Seehofer tut seine Meinung gern kund.
(Foto: dpa)
CSU-Chef Horst Seehofer erntet mit seiner Drohung, sich gegen die Rente mit 67 zu stellen, Widerspruch in den eigenen Reihen. "Die Rente mit 67 steht nicht zur Disposition", sagte CSU-Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich im Deutschlandfunk. Friedrich zeigte sich irritiert: "Ich weiß nicht, was Horst Seehofer da gesagt hat." Die Rente mit 67 sei gemacht worden, um das Rentensystem für die Zukunft zu sichern.
Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", es sei "unverantwortlich, die Rente ab 67 in Frage zu stellen". Eine längere Lebensarbeitszeit sei "notwendig und unumgänglich". Ihm fehle "jedes Verständnis für Seehofers Forderung".
Arbeitgeber sollen Chancen bieten
Seehofer hatte am Dienstag Vorbehalte gegen die Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre geäußert. Die Wirtschaft müsse beginnen, die Beschäftigungschancen für Arbeitnehmer, die älter als fünfzig Jahre seien, zu verbessern. Sollte dies nicht geschehen, werde er sich dafür einsetzen, die Verlängerung der Lebensarbeitszeit wieder rückgängig zu machen.
Richtig sei der Hinweis, so Friedrich, dass die Beschäftigung von über 50-, über 60-Jährigen weiter gesteigert werden müsse, sagte Friedrich. Dies sei auch ein wichtiger Gesichtspunkt im Zusammenhang mit der Einwanderungsdebatte.
SPD und Gewerkschaften hatten Seehofers Äußerung begrüßt, die Arbeitgeber übten scharfe Kritik, die Linke wies Seehofers Drohung als unglaubwürdig zurück.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa