Routinepatrouille in der Ukraine Separatisten halten OSZE-Team fest
27.05.2014, 19:19 Uhr
Die Gruppe wurde offenbar in der Nähe von Donezk festgesetzt.
(Foto: REUTERS)
Ein in der Ukraine vermisstes Team von vier OSZE-Beobachtern befindet sich in der Hand prorussischer Separatisten. Der Kontakt zu den Männern ist seit einem Tag abgebrochen, ihr Verbleib ist unklar.
Prorussische Separatisten haben ein Beobachterteam der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in ihrer Gewalt. Das teilte der dänische Handels- und Entwicklungsminister Mogens Jensen mit. Die vier Männer, ein dänischer Beobachter und seine drei Kollegen, würden von bewaffneten Separatisten festgehalten. "Wir verfolgen die Angelegenheit über unser Außenministerium und unsere Botschaft in Kiew. Wir stehen in engem Kontakt mit den Angehörigen", sagte der Minister.
Die Gruppe sei zwischen Donezk und dem Nachbargebiet Lugansk unterwegs gewesen, als der Kontakt am Montagabend abriss, hatte zuvor die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Wien mitgeteilt. Seitdem habe es von den vier Teammitgliedern aus der Schweiz, Dänemark, Estland und der Türkei kein Lebenszeichen gegeben. Die Organisation habe Verbindung zur ukrainischen Regierung und zu Regionalbehörden aufgenommen.
Mission mit Russland abgestimmt
Die Vermissten gehören zu Beobachtermissionen mit insgesamt 210 Einsatzkräften, die sich generell um die Lage in der Ukraine kümmern, nicht speziell um die Präsidentschaftswahl vom Sonntag. Die Mission ist auch mit der russischen Regierung abgestimmt. Die Beobachter sollen zu unterschiedlichen örtlichen und staatlichen Instanzen sowie zu ethnischen und religiösen Gruppen Kontakt aufnehmen.
Ende April waren internationale Militärbeobachter, darunter vier Deutsche, von Separatisten in Slawjansk tagelang als Geiseln festgehalten worden. Nach über einer Woche wurden sie unversehrt freigelassen.
Quelle: ntv.de, fma/dpa