Politik

Belgrad auf dem Weg nach Westen Serben wählen EU-Befürworter

Die Partei von Präsident Boris Tadic kann weiterregieren. Er selbst muss sich zunächst einer Stichwahl stellen.

Die Partei von Präsident Boris Tadic kann weiterregieren. Er selbst muss sich zunächst einer Stichwahl stellen.

(Foto: AP)

Im serbischen Parlament haben weiterhin die Europa-freundlichen Parteien eine sichere Mehrheit. Bei der gleichzeitig stattfindenden Präsidentschaftswahl ist es dagegen spannender: Der westlich orientierte Präsident Tadic liegt nur einen Prozentpunkt vor seinem Herausforderer und muss in die Stichwahl.

Nach der Parlamentswahl in Serbien bleiben die politischen Machtverhältnisse nahezu unverändert. Ausgezählt sind allerdings erst 14 Prozent der Stimmen, die Ergebnisse können sich also noch stark verändern. Die Regierungsparteien unter Führung der Demokraten (DS) des langjährigen Staatspräsidenten Boris Tadic errangen insgesamt einen Sieg und werden auch in Zukunft weiterregieren können.

Die neu geschaffene Fortschrittspartei (SNS) des vom Nationalisten zum Europäer gewendeten Tomislav Nikolic kam mit 23,5 Prozent der abgegebenen Stimmen zwar auf den ersten Platz, dürfte aber mangels Koalitionspartner keine Regierungsmehrheit bilden können. In allen Umfragen vor der Wahl waren der Partei deutlich über 30 Prozent vorausgesagt worden.

Die bisherige Regierungspartei DS kam mit 22,1 Prozent auf den zweiten Platz. Ihr bisheriger Koalitionspartner, die Sozialisten (SPS) des früheren serbischen Autokraten Slobodan Milosevic, konnten demnach ihren Stimmenanteil auf 16 verdoppeln. Gemeinsam mit anderen kleineren Parteien können diese beiden Partner wieder die Regierung bilden.

Auch bei der zeitgleich organisierten Präsidentenwahl liegt Tadic vorn. Allerdings muss er in zwei Wochen gegen Nikolic in eine Stichwahl gehen. Tadic errang nach Berechnungen von CeSID 24,8 Prozent. Auf dem zweiten Platz landete Nikolic mit knapp 24,7 Prozent.

Das Wahlergebnis ist auch darum noch unsicher, weil auch die Stimmen aus dem Kosovo noch nicht berücksichtigt sind. Dort konnten knapp 110.000 Serben mit serbischem Pass an der Abstimmung teilnehmen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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