"Unübersehbare Folgen" Serbien lehnt Kosovo-Plan ab
14.02.2007, 07:55 UhrDie Regierung Serbiens hat den Entwurf des UN-Vermittlers Martti Ahtisaari zum künftigen Status der Provinz Kosovo abgelehnt. Vor der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments am Mittwoch veröffentlichte die Regierung von Ministerpräsident Vojislav Kostunica am Dienstagabend eine Resolution gegen die vorgesehene Unabhängigkeit des Kosovos. Bei einem Treffen mit Vertretern der Fraktionen am Abend forderte Kostunica diese auf, noch am Mittwoch eine entsprechende Kosovo-Erklärung gegen den Ahtisaari-Plan zu verabschieden.
Nach der Erklärung der serbischen Regierung missachtet der Entwurf Ahtisaaris "die Souveränität und die territoriale Einheit der Republik Serbien". Nur Verhandlungen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen "ohne Druck" und "ohne willkürlichen Zeitdruck" könnten zu einer dauerhaften Lösung für das Kosovo führen. Eine "aufgezwungene Unabhängigkeit" des Kosovos hätte "unübersehbare negative Folgen".
Der frühere finnische Präsident Ahtisaari hat eine eingeschränkte Unabhängigkeit für die unter UN-Verwaltung stehende abtrünnige Provinz im Süden Serbiens vorgeschlagen. Belgrad hat diese Unabhängigkeit des fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovos bereits mehrmals abgelehnt. Die Kosovo-Albaner wiederum streben eine uneingeschränkte Unabhängigkeit von Serbien an.
Ahtisaari will seine Vorschläge noch im März dem UN-Sicherheitsrat zur Entscheidung vorlegen. Russland hatte wiederholt mit einem Veto gedroht, sollte Belgrad diesen Plänen nicht zustimmen können.
Quelle: ntv.de